Gut beschenkt

Egal ob für Woll- oder Tier-Liebhaber, Strick- oder Naturfreunde, ob für die Kandidaten, die „schon alles haben“ oder die Kleinen, die sich von Herzen ein Haustier wünschen – eine Schafpatenschaft ist ganz bestimmt ein ausgefallenes und vor allem sinnvolles Geschenk, das besonders gut zum Fest der Liebe passt.

Nicht nur, weil die Schafe unter dem Weihnachtsstern zu jeder Krippe und damit traditionell in den Advent gehören, sondern weil Ihr Euer Geld für einen guten, nachhaltigen Zweck investiert. Mit einer Schafpatenschaft verschenkt Ihr zudem gemeinsame Zeit und tolle Erlebnisse.

11150349_935086209858974_7636882555728961468_n

Miss Knittington zu Besuch bei den Bentheimer Landschafen des heimatnahen Arche-Hofs Emsland-Moormuseum

Nutztierrassen erhalten – mit einer Tierpatenschaft der GEH

Coburger Fuchsschaf (Foto: Beate Milerski)

Coburger Fuchsschaf (Foto: GEH)

In einem vorherigen Artikel berichteten wir bereits über die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH). Sie initiierte das Arche-Projekt mit über 90 Betrieben bundesweit und bietet Interessierten durch das Patenschaftsprojekt die „Möglichkeit, eine persönliche Beziehung zu Ihrem Patentierhof und einer vom Aussterben bedrohten Rasse aufzubauen.“ Somit könnt Ihr, etwa bei einem Familienausflug zum Archehof, interessante Einblicke in die Problematik der gefährdeten Rassen und deren Erhaltung in der praktischen Landwirtschaft gewinnen. Der Jahresbeitrag für eine Schafpatenschaft beträgt 100 €. Dabei verwendet die GEH das Patengeld lediglich zur Erhaltung der gefährdeten Rassen, indem sowohl aktive Tierzüchter als auch die Arbeit der GEH finanziell unterstützt wird. Zusätzlich erhalten die Paten alle drei Monate ein kostenloses Magazin mit neusten Informationen und Einblicken in die Tätigkeiten des Vereins.

Es soll unbedingt ein Pferd zu Weihnachten sein? Auch kein Problem, bei der GEH könnt Ihr Euch selber aussuchen, für welche Tiere Ihr Euch engagieren möchtet – denn schließlich sind all die alten Haustierrassen erhaltenswert.

Fröhliches Schenken, geruhsame Festtage und eine schöne Zeit mit den Patenschafen wünschen Euch

Rosy, Patrick und Miss Knittington

Folgende weitere Fotos wurden uns freundlicherweise von der GEH zur Verfügung gestellt – vielen herzlichen Dank dafür:

Coburger Fuchs Schafe (Foto: Antje Feldmann)

Coburger Fuchsschaf (Foto: A. Feldmann, GEH)

Coburger Füchse Beate Milerski

Coburger Fuchsschaf (Foto: B. Milerski, GEH)

 

 

 

 

 

 

 

Rauhwoll.Pommern 2013 Kerstin Juschkat

Rauhwolliges Pommersches Landschaf (Foto: K. Juschkat, GEH)

Rauhwolliges Pommersches Landschaf Antje Feldmann

Rauhwolliges Pommersches Landschaf (Foto: A. Feldmann, GEH)

 

Rhinebeck: Ein Wollnerd auf Du und Du mit Schafen

New York State Sheep and Wool Festival ist der offizielle Name für das wahrscheinlich weltgrößte Wollspektakel überhaupt, besser unter der Kurzform „Rhinebeck“ bekannt. Als wir im Mai das Maryland Sheep and Wool Festival besuchen konnten, hätte ich nicht zu träumen gewagt, dass man das von der Größe und Besucherzahl her noch irgendwie toppen könnte …

Das waren für mich die zwei offensichtlichsten Unterschiede zwischen Maryland und Rhinebeck:

Schafe: Mehr unterschiedliche Schafrassen gab es in Maryland zu sehen, obwohl Rhinebeck auch ein Zelt mit seltenen Rassen hatte. Besonders schön fand ich in Rhinebeck die „Breeder’s Talks“, kurze Vorträge der Züchter über bestimmte Schafrassen und die Eigenschaften ihrer Wolle – natürlich war auch immer ein Schaf live beim Vortrag anwesend (ganz wichtig!).

Garne: In Rhinebeck waren noch deutlich mehr Garnhersteller vertreten, große und kleine, und auch viele Schafhöfe aus der Gegend, die ihr eigenes Garn produzieren. Rhinebeck schien mir auch von der Fläche her noch etwas größer als Maryland, obwohl ich beide Festivals wirklich sehr beeindruckend fand und absolut sehenswert, jedes auf seine Weise.

Natürlich haben wir in Rhinebeck auch die Chance genutzt einige unserer Wollkontakte wieder zu treffen, wie z.B. unsere New Yorker Händlerin Patti und Linda vom Wild Fibers Magazine. Auch Monika, die mich im Frühjahr für ihren Podcast Fiberthermometer interviewt hat war da und wir hatten viel Spass und haben nicht nur über Wollarten und übers Spinnen gefachsimpelt.

Jedenfalls war ich so begeistert, dass ich gar nicht mehr weg wollte am Sonntag. Nur durch die klirrende Kälte (es hat sogar ein bisschen geschneit) und natürlich durch mein eigenes Woll-Business, das wie ein kleines Kind laufend nach Aufmerksamkeit verlangt, habe ich mich schließlich zum „Rückzug“ bewegen lassen. Bei so viel Schafen, Lamas, Ziegen und Hasen, allen Arten von roher, gesponnener und gefärbter Wolle, fantastischen Büchern und Spinn- und Färbezubehör tickt man als Wollnerd schon mal aus und mag sich gar nicht mehr trennen …. da war es gut, dass mein ruhender Pol, Patrick, mit dabei war und mich am Sonntagnachmittag dann irgendwann sanft aber beharrlich zur Heimfahrt überredet hat.

Hier einige Fotos:

IMG_4531

Indian Summer in Rhinebeck

Foto 17.10.15, 11 47 43

Maschinengesponnenes Garn, das fast aussieht wie handgesponnen

 

 

 

 

 

 

 

 

IMG_4547

Jemand ist neugierig …

... und übermütig!

… und übermütig!

 

 

 

 

 

 

 

Die Lama-Parade formiert sich

Patrick schaut zu wie sich die Lama-Parade formiert

Monika vom Fiberthermometer interviewt Rosy

Monika vom Fiberthermometer interviewt Rosy

 

 

 

 

 

 

 

 

Wollcheck von oben

Wollcheck von oben

Prächtiges Vlies

Prächtiges Vlies

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto 18.10.15, 10 49 47

Die Schneewolke naht

Beim Breeder's Talk über Shetlands

Beim Breeder’s Talk über Shetlands

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Über den Zaun blöken ist echt klasse!

Rosy über den Zaun anblöken macht total Spass!

Foto 17.10.15, 13 06 55

Und natürlich auch all die anderen Besucher!

 

 

 

 

 

 

 

Eindrücke von der Angora-Ziegen-Prämierung

Eindrücke von der Angora-Ziegen-Prämierung

... das feine Vlies wird untersucht

… das feine Vlies wird untersucht

 

 

 

 

 

 

 

Die Schönsten ...

Und die Schönsten …

... haben wie immer ...

… haben wie immer das Schlußwort

 

 

 

Maryland Sheep & Wool Festival: Riesige Schafe, Berge von Wolle!

IMG_3630Auf dem Maryland Sheep & Wool Festival hatten wir Anfang Mai Gelegenheit, etwas Schaf- und Wollforschung jenseits des Atlantiks zu betreiben. Und, ja, es stimmt wirklich: Alles ist viel größer hier – selbst die Schafe! Tausende von Besuchern, ein Areal von mehreren Hallen und ein riesiger Außenbereich – alles voller Schafe und Wolle – und sogar Live Sheep Dog Vorführungen mit einer kleinen Herde gab es.

Foto 02.05.15 10 39 40

Wer auf der Suche nach außergewöhnlicher Wolle ist und sich das künftig einmal ansehen kann: Das Festival ist wirklich einen Besuch wert und bietet viel Inspiration. Es gibt zahlreiche Stände mit handgefärbter und handgesponnener Wolle, auch Rohwolle aller Art kann man hier bekommen. Es werden hunderte von Schafen vieler Rassen gezeigt und prämiert.

Besonders gefallen hat uns – neben den ganzen prächtigen Schafen – der Stand des Wild Fibres Magazine, einer Zeitschrift, die mit beeindruckenden Fotos von außergewöhnlichen Fasern, Tieren und kleinen Woll- und Textil-Produzenten in der ganzen Welt berichtet. Wir hatten Gelegenheit, uns mit der Herausgeberin Linda zu unterhalten, die viele Artikel des Magazins selbst schreibt und dazu die Produzenten vor Ort besucht, auch an den entlegensten Plätzen, wie dem Himalaya oder Afghanistan.

Hier noch einige Fotos:

Foto 02.05.15 10 50 17

IMG_3655

IMG_5447

Foto 02.05.15 16 17 44

Foto 02.05.15 16 53 33

Foto 02.05.15 16 27 22

IMG_3654

IMG_3632

IMG_5467

IMG_5464

IMG_3644

IMG_3665

Foto 02.05.15 10 41 46

IMG_3671

IMG_5425

IMG_5410

Wir treffen Manx Loaghtans und Hebrideans und entwerfen eine neue Garnlinie

IMG_4322

Die Schafe haben viel Auslauf auf dem 191 Hektar großen Fowlescombe Gut

 

 

 

 

 

 

 

Unsere Arbeit an neuen Garnen hat uns im Juni letzten Jahres zum Fowlescombe Gut im schönen Devon in Südengland geführt. Wir sind zur Schafschur hingefahren, um die Besitzer Barbara und Richard kennen zu lernen und natürlich ihre außergewöhnlichen Schafe.

IMG_4509

Manx Loaghtan Männchen

Unsere Spinnereibesitzerin Sue hatte uns Fowlescombe empfohlen, als wir gemeinsam an Ideen für neue Garne arbeiteten. Auf Fowlescombe werden Manx Loaghtan und Hebridean Schafe gezüchtet, die vom Aussterben bedroht bzw. sehr selten sind, und der Hof ist für kontrolliert biologische Tierhaltung zertifiziert. Für die stark gefährdete Schafrasse Manx Loaghtan gibt es derzeit nach unseren Informationen nur 2 Höfe in ganz Großbritannien, die diese Tiere nach kbT-Richtlinien halten.

IMG_4248

Rosy wird von einem Heb Lamm stürmisch begrüßt

Das war ein glücklicher Zufall, der ideal zu unserem schon lange gehegten Wunsch passte, unbedingt auch mal was mit europäischen Schafen zu machen. Besonders die Artenvielfalt in Großbritannien mit knapp 60 verschiedenen Schafrassen finden wir faszinierend. Leider ist fast die Hälfte dieser Schafe heute vom Aussterben bedroht, weil sie den kommerziellen Anforderungen – weiße Wolle zum Färben und schnelleres Wachstum der Lämmer für die Fleischproduktion – nicht entsprechen. Auf diese alarmierenden Fakten sind wir unter anderem durch den Rare Breeds Survival Trust (RBST) gestoßen, der sich für den Erhalt bedrohter Schafrassen in Großbritannien einsetzt, und den wir auch in unserem letzten Blogartikel erwähnt haben. Es ist also dringend nötig hier etwas zu unternehmen bevor es zu spät ist!

IMG_7793

Manx bei der Schur

Bei einem Brainstorming mit Sue kamen wir auf die Idee ein außergewöhnliches Melangegarn zu machen, das einerseits aus der Wolle gefährdeter Arten und andererseits aus unserer Merinowolle besteht. Durch die besonderen Farben der Fowlescombe Schafe würde so ein melliertes Garn entstehen mit interessanten Hell-Dunkel-Reflexen, das auch färbbar wäre. Das Mischungsverhältnis müsste dabei natürlich fein abgestimmt werden, so dass sich die Wolle angenehm weich anfühlt. Durch den Aufkauf des gesamten Bestands der Fowlescombe Wolle könnten wir dazu beitragen, dass die seltenen Arten weiter gezüchtet werden, und mit einem Teil jedes verkauften Strangs Garn könnten wir den RBST mit einer Spende unterstützen.

IMG_7825

Scherer Oli mit schokofarbenem Manx nach der Schur

Sue, die in ihrer Spinnerei schon viele Jahre Wolle von seltenen Schafrassen verarbeitet und sich mit deren Eigenschaften hervorragend auskennt, machte sich sofort zusammen mit Spinnmeister Paul ans Werk, Proben für uns zu spinnen. Paul gerät oft ganz schön ins Schwitzen, bis er alle unsere Ideen und Wünsche in sichtbare Ergebnisse umgesetzt hat – aber zum Glück garantiert GOTS ja faire Arbeitsbedingungen (auch für Paul) und auf das Ergebnis kann er stolz sein, wie wir finden!

IMG_4735

Barbara und Richard mit ihren beiden Hütehunden

 

 

Als klar war, dass die Idee tatsächlich machbar war und die Qualität des Garns unseren wie immer hohen Ansprüchen genügen würde, sind wir zu Fowlescombe gefahren, um möglichst viel über diese wunderbaren und schützenswerten Schafe und über die Arbeit von Barbara und Richard zu erfahren. Die beiden schlugen vor, dass die Schafschur, die einmal im Jahr stattfindet, dafür der ideale Zeitpunkt sei. Dabei konnten Sie uns am meisten zeigen bzgl. der Wolle und der Schafe. Wir haben dann kurzerhand unser Office für eine Woche nach England verlegt und uns in der Zeit mehrmals mit ihnen getroffen und so reichlich Eindrücke gesammelt, weil wir auf gutes Wetter warten mussten: Für die Schur darf es zuvor mindestens 2 Tage nicht regnen, damit die Schafe trocken genug sind. Nicht einfach und vor allem nicht gut planbar in England, aber wir hatten Glück (und Oli)!

IMG_4672

Dann die Überraschung: nach der Schur ist es fast schwarz

IMG_7746

Oli schert ein vermeintlich graues Heb

Wir hoffen, dass die Fotos wiedergeben können, was uns an dem Artenschutzprojekt mit Fowlescombe so begeistert, und dass Ihr jetzt Lust bekommen habt, mit der Wolle zu stricken und mit dem Kauf jedes einzelnen Strangs auch selbst etwas zum Erhalt dieser faszinierenden Schafe beizutragen.

Am Freitag den 27.3. starten wir mit dem Verkauf der neuen Melange Garne in unserem Online-Shop und bei verschiedenen Händlern. Ab dann könnt Ihr auf unserer Website auch noch viele weitere Fotos und Informationen über die Manx und Heb Schafe und Fowlescombe finden.

Vielfalt in der „Kiste“ – für den Erhalt seltener Schafrassen

„Bitte… zeichne mir ein Schaf!“

Kiste_Sabine– „Das ist die Kiste. Das Schaf, das du willst, steckt da drin.“

 

Eine großartige Antwort! Die Kiste mit den Luftlöchern bietet dem Kleinen Prinzen – genau wie den jungen und alten Lesern des Klassikers von Antoine de Saint-Exupéry – unendlich viel Raum für Fantasie und regt die Vorstellungskraft an. In der Kiste ist somit nicht nur Platz für das typisch woll-weiße, rundlich-kuschelige Schaf, dessen Bild den meisten von uns wahrscheinlich zu allererst in den Kopf kommt.

Nein, in der Kiste ist auch ausreichend Platz für all die vielfältigen alten Schafrassen, die mit ihren unterschiedlichsten optischen Erscheinungsformen und ganz speziellen Eigenschaften besonders gut an bestimmte geographische Gegebenheiten angepasst sind und leider zu sehr in Vergessenheit gerieten – ihr Platz ist heute vor allem auf der Roten Liste.

Schutz seltener Schafrassen in Deutschland

AlpinerSteinschafbock_Feldmann(GEH)

Das Alpine Steinschaf ist die historische Ausgangsrasse der Bergschafzucht im Ostalpenraum. Gesamtbestand (2013): 68 Böcke, wie hier im Bild, und 693 Muttertiere. Quelle: TGRDEU; Foto: Feldmann (GEH)

Jede Woche stirbt auf unserer Erde mindestens eine Nutztierrasse aus, darunter also auch Schafe. Auf der Homepage der Zentralen Dokumentation Tiergenetischer Ressourcen in Deutschland, kurz TGRDEU, werden 86 verschiedene einheimische sowie eingeführte Schafrassen aufgeführt, die derzeit im Bundesgebiet gezüchtet werden.

18 von ihnen sind laut der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V., kurz GEH, aktuell vom Aussterben bedroht. Extrem gefährdet sind das Alpine Steinschaf, das Brillenschaf, das Leineschaf, die weiße gehörnte Heidschnucke, das schwarze Bergschaf sowie das Deutsche Karakulschaf. Vier weitere Rassen sind stark gefährdet, sechs weitere gelten als gefährdet, zwei befinden sich in der Vorwarnstufe.

Brillenschaf_Feldmann (GEH) (2)

Das Brillenschaf kam Ende des 19. Jhd. von Kärnten/Österreich bis nach Oberbayern. Durch „Rassebereinigung“ Ende der 30er Jahre nahezu ausgerottet. Quelle: GEH; Foto: Feldmann (GEH)

„Seit dem Ende des 2. Weltkrieges hat eine starke Veränderung im Bereich der Nutztierhaltung eingesetzt. Der Großteil dieser Tierbestände setzt sich aus einigen wenigen Hochleistungs-Tierrassen zusammen.“, so die Erklärung der GEH, die seit ihrer Gründung 1981 erfreulicherweise dafür sorgte, dass in Deutschland keine weitere Nutztierrasse mehr ausstarb. Das ist ein großer Erfolg, denn die „alten Rassen sind Ergebnis eines langen Entwicklungsprozesses, über Generationen und Jahrhunderte gezüchtet, und prägen ihr Verbreitungsgebiet in vielfältiger Weise. Sie sind damit ein zu schützendes Kulturgut […]“, heißt es dort weiter.

SONY DSC

Deutsches Karakul Schaf – die gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2015. Foto: Bromberg (GEH)

Problematisch ist, dass das Leistungsvermögen dieser bodenständigen Rassen – etwa die Langlebigkeit, Widerstandsfähigkeit oder die besondere Produktqualität – oftmals nicht beachtet wird, und so sind es hauptsächlich einige traditionsbewusste Landwirte und Idealisten, die die Restbestände erhalten und die Öffentlichkeit auf die Situation aufmerksam machen. Der Besuch von Arche-Projekt-Höfen sowie eine Tierpatenschaft bietet interessierten Menschen die Möglichkeit, etwa mit bedrohten Schafrassen in Kontakt zu treten und sich näher über die Situation zu informieren.

Rare breeds survival trust - Karte

Seltene Nutztierrassen in Großbritannien und ihre ursprünglichen Verbreitungsgebiete (Quelle: RBST)

Schutz seltener Schafrassen in Großbritannien

Großbritannien verfügt wahrscheinlich über die größte Anzahl heimischer Schafrassen weltweit und es ist bekannt, dass die Schafzucht eine wichtige Rolle in der Geschichte des Landes spielt. Dennoch steht das Vereinigte Königreich heute vor vergleichbaren Herausforderungen wie Deutschland. Aus diesem Grund hat sich der Rare Breeds Survival Trust, kurz RBST, – das britische Pendant zur GEH – ebenfalls den Schutz der bedrohten Haus- und Nutztiere auf die Fahnen geschrieben. Unterschieden wird bei der sog. watchlist in ähnlichen Kategorien, wobei sich derzeit keine Schafrasse im kritischen Zustand befindet und nur die Boreray-Schafe als gefährdet gelten. 16 Rassen – darunter etwa die Leicester Longwool, die Whitefaced Woodland Schafe sowie die Manx Loaghtan – zählen jedoch zu den verwundbaren- bzw. Risikogruppen. Erfreulicherweise berichtet der RBST jedoch auch von zahlreichen Erfolgsgeschichten, etwa im Falle der Hebridean, Jacob und Shetland-Rassen, dessen Zahl zwar noch immer relativ gering, jedoch dank des Bemühens wieder deutlich angestiegen ist.

Für Tierfreunde, Wollliebhaber und alle, denen der Erhalt der Biodiversität sowie des kulturellen Erbes am Herzen liegt, bieten die Seiten der vorgestellten Organisationen sehr empfehlenswerte Informationen. Es bleibt zu hoffen, dass die Existenz und Bedeutung jeder einzelnen dieser besonderen Schafrassen mehr in das Bewusstsein – „die Kiste“ – der Menschen rückt, um dem weiteren Anwachsen der Roten Liste entgegenzusteuern und die Vielfalt zu würdigen.

„Das ist ganz so, wie ich es mir gewünscht habe. Meinst du, dass dieses Schaf viel Gras braucht?“