Gut beschenkt

Egal ob für Woll- oder Tier-Liebhaber, Strick- oder Naturfreunde, ob für die Kandidaten, die „schon alles haben“ oder die Kleinen, die sich von Herzen ein Haustier wünschen – eine Schafpatenschaft ist ganz bestimmt ein ausgefallenes und vor allem sinnvolles Geschenk, das besonders gut zum Fest der Liebe passt.

Nicht nur, weil die Schafe unter dem Weihnachtsstern zu jeder Krippe und damit traditionell in den Advent gehören, sondern weil Ihr Euer Geld für einen guten, nachhaltigen Zweck investiert. Mit einer Schafpatenschaft verschenkt Ihr zudem gemeinsame Zeit und tolle Erlebnisse.

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Miss Knittington zu Besuch bei den Bentheimer Landschafen des heimatnahen Arche-Hofs Emsland-Moormuseum

Nutztierrassen erhalten – mit einer Tierpatenschaft der GEH

Coburger Fuchsschaf (Foto: Beate Milerski)

Coburger Fuchsschaf (Foto: GEH)

In einem vorherigen Artikel berichteten wir bereits über die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH). Sie initiierte das Arche-Projekt mit über 90 Betrieben bundesweit und bietet Interessierten durch das Patenschaftsprojekt die „Möglichkeit, eine persönliche Beziehung zu Ihrem Patentierhof und einer vom Aussterben bedrohten Rasse aufzubauen.“ Somit könnt Ihr, etwa bei einem Familienausflug zum Archehof, interessante Einblicke in die Problematik der gefährdeten Rassen und deren Erhaltung in der praktischen Landwirtschaft gewinnen. Der Jahresbeitrag für eine Schafpatenschaft beträgt 100 €. Dabei verwendet die GEH das Patengeld lediglich zur Erhaltung der gefährdeten Rassen, indem sowohl aktive Tierzüchter als auch die Arbeit der GEH finanziell unterstützt wird. Zusätzlich erhalten die Paten alle drei Monate ein kostenloses Magazin mit neusten Informationen und Einblicken in die Tätigkeiten des Vereins.

Es soll unbedingt ein Pferd zu Weihnachten sein? Auch kein Problem, bei der GEH könnt Ihr Euch selber aussuchen, für welche Tiere Ihr Euch engagieren möchtet – denn schließlich sind all die alten Haustierrassen erhaltenswert.

Fröhliches Schenken, geruhsame Festtage und eine schöne Zeit mit den Patenschafen wünschen Euch

Rosy, Patrick und Miss Knittington

Folgende weitere Fotos wurden uns freundlicherweise von der GEH zur Verfügung gestellt – vielen herzlichen Dank dafür:

Coburger Fuchs Schafe (Foto: Antje Feldmann)

Coburger Fuchsschaf (Foto: A. Feldmann, GEH)

Coburger Füchse Beate Milerski

Coburger Fuchsschaf (Foto: B. Milerski, GEH)

 

 

 

 

 

 

 

Rauhwoll.Pommern 2013 Kerstin Juschkat

Rauhwolliges Pommersches Landschaf (Foto: K. Juschkat, GEH)

Rauhwolliges Pommersches Landschaf Antje Feldmann

Rauhwolliges Pommersches Landschaf (Foto: A. Feldmann, GEH)

 

Interview mit Rachel Owen aus England und eine blütenzarte Melange-Strickanleitung

Liebe Rachel, bitte erzähle uns ein bisschen über Dich und Deinen Wollladen
Als ich ein kleines Mädchen war, hatte meine Tante einen Wollladen und ich liebte es dort meine Zeit zu verbringen. Somit ist es nicht verwunderlich, dass ich die Chance ergriff und in ihre Fußstapfen trat, als sich mir die Möglichkeit dazu bot. Mein Shop Tangled Yarn ist darauf spezialisiert, luxuriöse Handstrickgarne von kleinen unabhängigen Produzenten wie Rosy Green Wool zu verkaufen. Zudem unterstützen wir freischaffende Designer indem wir ihre Strickanleitungen anbieten und, sofern es uns möglich ist, leisten wir auch gerne „Yarn Support“.

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Hinter den Kulissen: Hier lagert Rachel von Tangled Yarns ihre Garne. Foto: Rachel Owen

Welche Rosy Green Wool Produkte verkaufst Du in Deinem Online-Shop?
Wir von Tangled Yarns führen Cheeky Merino Joy, Big Merino Hug und die neuen Melange Garne Manx und Heb Merino Fine.

Welches neue Rosy Green Wool Produkt wünschst Du Dir?
Wenn ich einen Wunsch für ein neues Rosy Green Wool Produkt frei hätte, würde ich gerne ein feines Lace-Garn sehen. Meine KundInnen würden es ganz bestimmt lieben.

Was gefällt Dir und Deinen KundInnen am besten an Rosy Green Wool?
Mich begeistert die Tatsache, dass es sich um ein biologisches Garn handelt. Zudem gefällt mir besonders die tolle Farbpalette, denn es ist einfach die Töne zu kombinieren, ohne sich lange den Kopf darüber zerbrechen zu müssen. Ich weiß, dass meine KundInnen vor allem die Qualität und die ethischen Grundsätze des Unternehmens schätzen.

Welche Patterns stricken Deine Kunden besonders gerne aus unserer Wolle? Gibt es spezielle Anleitungen, die Du unseren Lesern für unsere Garne empfehlen kannst?
Tücher sind in meiner Kundschaft wohl die beliebtesten Strickstücke aus Rosy Green Wool, besonders Melanie Berg’s Patterns Drachenfels und Heidschnucke. Außerdem gibt es auf Ravelry die Anleitung für das hübsche Tuch Blóm, welches schon viele Tangled Yarn KundInnen aus Manx Merino Fine gestrickt haben.

Wir bedanken uns ganz herzlich für die Teilnahme am Interview und wünschen Rachel weiterhin alles Gute mit Tangled Yarns.

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Diese zwei zarten Versionen des Blóm-Tuchs stammen aus den Händen von Tangled Yarn Kundinnen. Littlebobbins verwendete Manx Merino Fine in der Farbe Somerset Rose (Fotos links und rechts unten), während sich Cornflower für den kräftigeren Farbton Dorset Beere entschied (Fotos rechts oben).

Dezent und spielerisch zugleich ist der Lace-Bereich in der Mitte des halbrunden Tuches und erinnert an Blütenblätter – vermutlich kein Zufall… Denn die Idee für das leichte Halstuch Blóm kam der französischen Designerin Mandarine in einem botanischen Garten während des Winters in Lettland und wurde rechtzeitig zum Frühjahr umgesetzt. Blóm ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie wunderschön simple Strickstücke aus feinen Garnen sein können. Wem die rosigen und beerigen Töne weniger zusagen, der kann hier nochmal einen Blick auf die 8 Farben unserer Melange Garne werfen. Zwei Stränge und ein Paar Nadeln in 3,5 mm oder 3,75 mm et voilá, fertig ist der Blütenschal.

Manx Merino Fine - Somerset Rose

Manx Merino Fine – Somerset Rose

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Manx Merino Fine – Dorset Beere

 

 

 

 

 

Wir bedanken uns bei Rachel, Littlebobbins und Cornflower für die tollen Fotos.

Wild Fibers Magazine

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Wild Fibers Magazine – Menschen, Tiere, Kulturen, Umwelt… Ein Heft über die Geographie der Fasern.

Linda Cortright, die Rosy und Patrick im Frühjahr auf dem Sheep & Wool Festival in Maryland kennengelernt haben, bringt mit ihrem Wild Fibers Magazine gleich zwei Herzen in meiner Brust heftig zum Schlagen: Das der Kulturgeographin und das der Strickerin.

Kein Wunder, denn die englischsprachige Fachzeitschrift wird oft als „National Geographic of Fibers“ bezeichnet, da sie die Leser durch wunderbare Fotografien und interessante Berichte in die große, bunte, vielfältige Welt der Fasern entführt. Ich bin mir sicher, dass auch Nicht-GeographInnen dieses Heft lieben werden…

Bei Wild Fibers handelt es sich um ein Magazin, das seit Januar 2004 viermal jährlich erscheint und so voller Leidenschaft steckt, wie die Fotografin, Redakteurin und Verlegerin selbst. Die Amerikanerin Linda Cortright ist mit Herzblut bei der Sache und macht sich regelmäßig auf außergewöhnliche Reisen in die abgelegensten Winkel dieser Erde, um dort Menschen zu besuchen, deren Leben sich auf unterschiedlichste Weise um natürliche Fasern dreht.

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Linda Cortright, Redakteurin und Verlegerin von Wild Fibers, unterwegs mit Yak.

Sommer2013

Wild Fibers Sommer 2013

Nach dem Motto „learning by doing“ lässt sie sich voll und ganz auf die fremde Umgebung ein – sie schläft in Jurten, kämmt Kamele und spinnt Kaschmir-Fasern. In der Tat ziemlich wild! Linda Cortright ist immer mitten drin im Geschehen, denn sie möchte verstehen welche Rolle Wolle und Co. in den unterschiedlichen Kulturen spielen und inwiefern sie zur Entwicklung verschiedener Gesellschaften beitragen.

Dabei fühlt sie sich gleichermaßen von jenen Personen angezogen, die durch kreative und traditionelle Handarbeit mit den Fasern zu tun haben, wie von Farmern, Nomaden oder Schäfern, die sich um die Tiere selbst kümmern. Vor dem Hintergrund der schnell voranschreitenden Ausbreitung der synthetischen Fasern gilt ihr Interesse zudem jenen neuen Initiativen, die sich den Erhalt der natürlichen Fasern auf die Fahnen geschrieben haben.

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Die aktuelle Wild Fibers Ausgabe Herbst 2015 dreht sich um die Orenburger Ziege, eine endemische Wollziegen-Art, aus deren Winterfell die bekannten Orenburger Schals handgefertigt werden. Im Bild ist eine Herde in der russischen Steppe zu sehen.

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Eine Nomaden-Frau aus dem Himalaya spinnt Kaschmir-Fasern, Ladakh, Nordindien

Winter 2014

Wild Fibers Winter 2014

Jede Ausgabe des Wild Fibers Magazine ist eine ganz einzigartige Reise für sich und porträtiert einige der beeindruckenden Menschen und Projekte, die Linda Cortright während ihrer Abenteuer persönlich und hautnah kennenlernen konnte.  Auf der Webseite befinden sich einige Fotos sowie Videos und darüber hinaus können Interessierte hier die aktuelle Ausgabe sowie Restbestände älterer Hefte online bestellen oder ein Abo abschließen. Darüber hinaus wird dort das Cashmere Community Center näher vorgestellt.

Cashmere Community Center

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Der Pangong See in Ladakh

In Ladakh, einer Division des nordindischen Bundesstaates Jammu und Kashmir, führen die Menschen seit Jahrhunderten einen nomadischen Lebensstil und halten dort traditionell Ziegen. Hierher stammen die weltweit bekannten, hochwertigen Kaschmir-Fasern, für die die lokale Bevölkerung jedoch nie einen angemessenen Preis erhalten hat. Dieser Ungerechtigkeit wollte Linda Cortright ein Ende setzen, und beschloss daher im Dorf Pangong, inmitten des Himalaya-Gebirges nahe des Pangong Sees, das Cashmere Community Center zu errichten. Bereits während der letzten Jahre sorgte sie dafür, dass die Frauen dort lernten Kaschmir zu verspinnen und schließlich mit dem Garn zu weben, so dass sie die Fasern zukünftig selbstständig in Wert setzen und verkaufen können. Rechtzeitig zum zehnjährigen Jubiläum des Wild Fibers Magazine begann sie ihre LeserInnen über ihr Vorhaben zu informieren und Sach- und Geldspenden zu sammeln, um dieses äußerst vielversprechende Projekt verwirklichen zu können.

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Hilfe zur Selbsthilfe: Dank des Engagements von Linda Cortright sind die Frauen aus Pangong heute in der Lage, die Fasern ihrer Ziegen zu verspinnen.

 

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Die Eröffnung des Cashmere Craft Centers

Damit den Frauen ein warmes, sicheres Arbeitsumfeld zur Verfügung steht, setzte sich Linda Cortright schließlich für den Bau eines Gebäudes sowie die nötige Ausstattung mit Handwerkzeugen ein. Das Cashmere Community Center eröffnete im August 2015 und wird eine beachtliche Veränderung für die Familien in Pangong bedeuten, die bald endlich von besseren Einkommen und mehr Komfort profitieren können.

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Spinnunterricht im Himalaya

Eine wunderbare Initiative, die aufbauend auf den Konzepten Hilfe zur Selbsthilfe und Ermächtigung von Frauen eindrücklich das große Potential der Arbeit mit natürlichen Fasern im Entwicklungskontext ländlicher Gebiete verdeutlicht. Wer sich näher für das Projekt interessiert, findet hier einen kurzen Videobeitrag sowie weitere Information zu den Unterstützungsmöglichkeiten.

Die Fotos wurden uns freundlicherweise von Linda Cortright zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Wunderschönes aus Garnen seltener Schafe – Teil 5

Gut fünf Monate sind nun vergangen seit Rosy und Patrick auf der h+h Messe in Köln die neuen Melange Garne vorgestellt haben. Innerhalb kürzester Zeit habt Ihr die Jahrgangswolle von 2014 aufgekauft und damit einen tollen Beitrag zum Artenschutz, insbesondere zum Erhalt der beiden britischen Schafrassen Manx Loaghtan und Hebridean, geleistet. Das war die erste große Freude, die Ihr uns bereitet habt.

Die zweite große Freude besteht nun darin, in unserer Ravelry-Gruppe zu verfolgen, was für schöne Strickstücke Ihr aus den limitierten feinen Garnen zaubert. Mittlerweile sind dort schon ca. 60 Projekte aus Manx Merino Fine und Heb Merino Fine zu finden – ein Großteil davon sind wunderbare Tücher. Nachdem wir Euch bereits ausführlich über die Hintergründe dieser besonderen Linie von Rosy Green Wool informiert haben, zeigen wir Euch heute nun also endlich erste tolle Resultate.

Alle erwähnten Farben findet Ihr übrigens nochmal am Ende des Artikels.

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Käffchen, Kirschen und KAL in Manx Merino Fine „Devon Natur“ – so strickt frokengron. Foto links: frokengron, Foto rechts: Sabine Mader

KAL – Northern Summer Shawl

Es gibt zahlreiche Versionen des Northern Summer Shawls von Designerin Jo Kelly, was daran liegt, dass die Schwedin Matilda Kruse von Organic Knitters ein Knit Along für dieses Pattern organisierte – unter der Auflage, ein biologisches Garn zu verwenden. Sie selbst entschied sich für Heb Merino Fine in der Farbe Himmel, andere Strickerinnen wählten die Manx Merino Fine. Die Manx Farben sind übrigens etwas wärmer durch den karamelfarbenen Unterton der Manx Wolle, die Heb Farben etwas kühler durch den grauen Ton der Heb Wolle. Das große luftige Tuch mit den vier verschiedenen Lace-Partien gefällt uns aber eigentlich in allen Farben super gut! Und auch die Fotos sind sehr schön – oft typisch skandinavisch, denn dort kommen die meisten KAL-Teilnehmerinnen her. Nach unserem letzten Artikel über die Norwegerin Nina Figenschau hier nun also weitere Strickeindrücke vom „Sommer im Norden“:

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Matilda Kruse von Organic Knitters und ihre Fotos vom Northern Summer Shawl aus Heb Merino Fine – kein Wunder, dass so viele mitgestrickt haben, bei solch ansprechenden Bildern! Fotos: Matilda Kruse

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frokengron hat sich für Manx Merino Fine im Farbton Devon Natur entschieden – gute Wahl! Auf ihrem Blog zeigt sie übrigens noch weitere tolle Bilder von Selbstgestricktem. Foto: frokengron

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Ein gelungenes Geburtstagsgeschenk für die Mutter: Emma Ormegard und ihr Northern Summer Shawl. Ebenfalls Manx Merino Fine in der Farbe Devon Natur. Foto: Anna Ormegard

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Für den Farbton Yorkshire Gold haben sich MrsArrehn (links) – in Manx Merino Fine – und skogbomamma (rechts unten) – in Heb Merino Fine – entschieden. Passt farblich nicht nur zu England, sondern auch zu Skandinavien (Foto rechts oben: Sabine Mader)

Alleine Stricken macht auch Spaß…

… und sorgt vor allem dafür, dass – anders als beim KAL – eine große Vielfalt an Strickstücken entsteht. Ebenfalls aus Heb Merino Fine in der Farbe Yorkshire Gold hat anja215 das Tuch Barbara W. von Designerin Rose Beck gestrickt. Im Gegensatz zum Laceshawl wird hier lediglich durch linke und rechte Maschen ein abwechslungsreiches Muster erzielt, wobei das Tuch vor allem durch seine Textur besticht. Geschrieben ist die Anleitung ursprünglich für dickere Garnstärken, doch offensichtlich eignet sich die feinere Wolle ebenfalls sehr gut. Benötigt werden mit unserer Wolle nur drei Stränge und die Nadelstärke muss entsprechend reduziert werden.

Wir finden das Tuch in Yorkshire Gold absolut unschlagbar, aber natürlich kann jede Farbe verwendet werden. Wer sich nicht entscheiden mag, kann gleich mehrere stricken – eines für jede Stimmung: Norfolk Holz oder Shropshire Gras wirken sehr natürlich, Cumbria Wasser frisch und frech, Somerset Rose romantisch oder Dorset Beere eleganter und ganz im Trend der aktuellen Modefarben für diesen Herbst/Winter (siehe Farbtabelle am Ende des Artikels).

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Barbara W. – gestrickt von anja215 aus 3 Strängen Heb Merino Fine mit 3,0 mm Nadeln. Foto unten: anja215, Foto oben: Sabine Mader

Auch die Ravelry-Userin eigeneSchult hat sich bei dem Pattern Nurmilintu nicht haargenau an die Vorgaben des Designs von Heidi Alander gehalten. Gut so, denn durch die Verdoppelung der Lace-Passagen wirkt das Tuch viel luftiger, leichter und feiner. Trotz dieser Abweichung reichen zwei Stränge des Melange Garns aus.

Wir lieben dieses Tuch besonders in Heb Merino Fine in den Farben Devon Natur oder Himmel, weil es dann so gut mit allem kombinierbar ist, aber auch hier gilt natürlich: jede Farbe kann verwendet werden.

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Nurmilintu in abgewandelter Form aus Heb Merino Fine, geestrickt von eigeneSchult. Fotos links und rechts oben: eigeneSchult, Foto rechts unten: Sabine Mader

Zum Abschluss möchte ich Euch noch etwas Farbe mit auf den Weg geben, denn so langsam aber sicher nähert sich die dunkle Jahreszeit… Dass sich die knalligen Manx-Töne wunderbar kombinieren lassen, hat Iljuna mit ihrem Perhaps, Perhaps Exemplar nach der Anleitung von Melanie Berg bewiesen. Fröhliche Streifen in kraus rechts und ein bisschen Spitze – ob sie bei der Farbwahl Beereneis und den strahlend blauen Himmel an einem Sommertag in Schweden im Kopf hatte? Vielleicht, vielleicht … Statt Cumbria Wasser sieht übrigens auch Shropshire Gras ganz toll und außergewöhnlich aus in diesem Modell!

Weitere hübsche Farbkombinationen für dieses Tuch sind:

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So viel ist aber sicher: Für das Perhaps, Perhaps Tuch hat Iljuna zweimal Cumbria Wasser, einmal Somerset Rose und einmal Dorset Beere in Manx Merino Fine verstrickt. Fotos: Iljuna

Ob in Deutschland oder Skandinavien – am Hals dürfte es mit diesen Schals und Tüchern im Herbst und Winter niemandem mehr kalt werden… Wir bedanken uns für die Bereitstellung Eurer tollen Fotos!

Falls Ihr jetzt Lust bekommen habt, einige Modelle nachzustricken, könnt Ihr hier nochmals alle unsere Farben auf einen Blick sehen:

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Größere Fotos in unserem Shop: Manx Merino Fine und Heb Merino Fine.

Interview mit Nina Figenschau aus Norwegen

Nachdem wir bereits unsere Händlerin Patti Odniak aus New York vorgestellt haben, führt dieser Artikel uns zu Nina Figenschau in den Norden Norwegens. Lasst Euch inspirieren von ihrer persönlichen Geschichte und den tollen Fotos!

Liebe Nina, bitte erzähle uns ein bisschen über Dich und Deinen Wollladen

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Nina Figenschau mit ihrer selbstgestrickten Mütze „Stavanger Lua 2015“

Momentan bin ich freiberufliche Färberin, Strick-Designerin und führe zudem einen Norwegischen Online-Shop, der auf ökologische, nachhaltige und natürliche Strick- und Häkelgarne spezialisiert ist. Das war jedoch nicht immer so, denn ich habe einen Master in Ökologie und befasste mich beruflich zunächst mit Nationalparks und Umweltthemen. Eine sehr wichtige, aber auch etwas langweilige Arbeit, denn meine kreative Seite kam zu kurz dabei, und so wollte ich etwas daran ändern. Stricken war schon immer meine Leidenschaft. Ich musste es mir mit sechs Jahren selber beibringen, da meine Großmutter der Meinung war, ich sei noch zu jung dafür.

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Die Landschaften in unmittelbarer Nähe des Wollladens sind nicht nur super schön, sondern auch perfekt als Fotokulisse geeignet. Hier färbt und strickt Nina. Unten: Tuch „The Joker and the Thief“ (Design: Melanie Berg)

Ein Job im “Garn-Business” hätte einfach nur ein Traum bleiben können. Doch als mein Partner und ich herausfanden, dass wir bald Nachwuchs bekommen, beschlossen wir auf´s Land nach Troms, Nord-Norwegen, zu ziehen, wo wir beide Familie haben. Da die beruflichen Möglichkeiten dort sehr begrenzt sind, beschloss ich nach Ende meiner Mutterschaftszeit mein eigenes Unternehmen zu gründen. Zuerst haben wir mit dem Verkauf von handgefärbter Wolle begonnen und daraus sind dann der Web-Shop sowie unser lokaler Laden hervorgegangen. Neben den besonders hochwertigen natürlichen und biologischen Garnen bieten wir unseren Kunden auch Spezialfärbungen nach Wunsch, Knit-Alongs, Workshops sowie Garn-Kits freischaffender Designer an. Im Juli haben wir beispielsweise auf Facebook einen KAL zu Melanie Bergs Drachenfels aus Rosy Green Wools Cheeky Merino Joy organisiert. Das war eine wunderbare gemeinsame Strickerfahrung, da wir uns in der Gruppe über unseren jeweiligen Fortschritt austauschen und Fotos teilen konnten.
Besonders mag ich den direkten Kundenkontakt, etwa wenn ich bei der Farbwahl oder beim Stricken helfen kann. Außerdem verbringe ich viel Zeit damit an kreativen Designs zu arbeiten oder nach neuen Strickmethoden, Techniken und Produkten zu recherchieren. Die Winter sind hier im Norden sehr lang und dunkel, somit habe ich viel Zeit zum Stricken und online-shoppen…

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Wunderschöne Natur, Zeit für die Famile und ein Beruf aus Leidenschaft. Kein Wunder, dass Nina Figenschau so schöne Resultate erzielt: handgfärbte Cheeky Merino Joy, links in der Farbe „Kingfisher“ und rechts „Rainbowdye“

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Die Lyngenalpen

Da mein Business über das Internet läuft, ist es mir möglich an einem norwegischen Fjord zu wohnen und täglich den inspirierenden Blick auf die Lyngenalpen zu genießen, dabei jedoch mit Kunden aus allen Teilen des Landes verbunden zu sein. Zudem gibt es mir die Flexibilität viel Zeit mit meiner Familie zu verbringen, vor allem jetzt wo unser Kind noch klein ist. Wir erwarten zudem ein weiteres Baby, und deshalb wird sich meine wundervolle Schwester Hanne in den kommenden Monaten um den Laden kümmern. Sie freut sich schon sehr darauf, wobei ich bezweifle, dass ich es wirklich schaffe, mich sehr lange rauszuhalten … Meine Schwester und ich haben viele Design-Ideen für Baby-Kleidung und Decken aus den wunderbar weichen Garnen von Rosy Green Wool. Schließlich ist nichts so inspirierend für neue Designs wie der Wunsch einer Mutter nach schöner, warmer und praktischer Kleidung für den Nachwuchs.

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Nina Figenschau hat alle Rosy Green Wool Produkte im Sortiment – besonders gut gefallen ihr die limitierten Garne zum Schutz bedrohter Schafrassen

Welche Rosy Green Wool Produkte verkaufst Du in Deinem Wollladen? Gibt es bestimmte Farben oder Garnlinien, die bei den Kunden besonders beliebt sind?
Seit 2013 habe ich alle Garne und Farben von Rosy Green Wool im Sortiment – als einzige Händlerin in ganz Norwegen – und  bin stolz darauf unseren Kunden besonders hochwertige Bio-Wolle anbieten zu können. Darüber hinaus verkaufe ich seit 2014 auch handgefärbte Cheeky Merino Joy. Es ist wirklich ein großes Vergnügen, diese schöne Wolle zu färben, und wir freuen uns, dass unseren Kunden die handgefärbte Wolle ebenso gut gefällt wie uns. Cheeky Merino Joy ist das Rosy Green Wool Garn, das wir am erfolgreichsten verkaufen, da es die richtige Stärke für die mehrfarbigen Fair Isle Projekte aufweist, die in Norwegen eine so lange Tradition haben.
Ich liebe die limitierten Garne, für die neben Merino auch die Wolle von vom Aussterben bedrohten Schafrassen verwendet wird. Und viele unserer Kunden sind ebenfalls begeistert davon. Sowohl das Garn als auch die Idee dahinter sind großartig. Wenn ich mir ein neues Rosy Green Wool Produkt wünschen könnte, so wäre es eine dickere Version von Heb Merino Fine und Manx Merino Fine. Etwa in der Stärke wie Cheeky Merino Joy.

Was gefällt Dir und Deinen Kunden am besten an unserem Garn?
Ich habe mich direkt in die unglaublich weiche Wolle verliebt, als ich 2013 zum ersten Mal einen Strang Cheeky Merino Joy in der Hand hielt. Diese Weichheit kombiniert mit der Tatsache, dass die Wolle bio-zertifiziert ist, macht es zu einem perfekten Garn für Baby- und Kinderkleidung bzw. Accessoires. Zudem sind durch die Elastizität die Strickergebnisse so schön, die Wolle gibt ein definiertes Maschenbild. Egal ob glatt rechts oder Zöpfe und Lace, die Ergebnisse sind immer toll. Auch die Farben sind schön, aber es ist vor allem die unglaubliche Weichheit, die unsere Kunden so sehr anspricht, gepaart mit der Tatsache, dass es sich um ein Bio-Garn handelt.

Welche Patterns stricken Deine Kunden besonders gerne aus unserer Wolle? Gibt es spezielle Anleitungen, die Du unseren Lesern für unsere Garne empfehlen kannst?
Wir haben ein paar Patterns designed, die wir unseren Kunden kostenlos auf unserem Blog zur Verfügung stellen. Außerdem haben wir für Cheeky Merino Joy den Pullover „Lekkergenseren“ und den Cardigan „Selbu Rebellion“ entworfen, die bei unseren Kunden sehr beliebt sind. Momentan arbeiten wir an der Übersetzung der Anleitungen ins Englische. Zudem kam auch der Drachenfels Schal von Melanie Berg sehr gut bei unseren Kunden an.

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Rosy Green Wool ist perfekt geeignet für traditionelle Norweger-Muster, findet Nina Figenschau. Hier präsentiert ihre Schwester Hanne die selbstentworfene Strickjacke „Selbu Rebellion“ in Cheeky Merino Joy. Passend dazu hat sie die Mütze „Selbu Rebellion Luer“ aus Big Merino Hug entworfen. Die Anleitung soll es bald auch auf Englisch geben.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Nina für den spannenden Einblick in ihre inspirierende Wollwelt im hohen Norden und wünschen ihr weiterhin viel Erfolg!

Fotos: Nina Figenschau

Übersetzung aus dem Englischen: Sabine Mader

Gestrickte Sonnenstrahlen, Farben und Wörter

Auch diese Nacht ist sternenklar und warm. Die Grillen zirpen, in der Ferne bellen Hunde und ich liege ein letztes Mal in meinem Zelt und lasse meinen Sommer in der Serra da Estrela – dem Sternengebirge – Revue passieren. Vier Wochen auf dem demeter-Hof Dominio Vale do Mondego in den portugiesischen Bergen, umgeben von Schafen und Olivenbäumen, neigen sich dem Ende zu. Und während ich mich im Halbschlaf befinde, ziehen Bilder und Erinnerungen an mir vorbei:

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Ich sehe die terrassierte, trockene Landschaft, übersät mit riesigen Steinen und zahlreichen „Oliveiras“; fühle den kühlen Nebel der morgens im Tal hängt, die extreme Hitze des Tages und das erfrischende Wasser des Mondego-Flusses; schmecke die wunderbar süßen Feigen, frisch gepflückt; und bei dem Gedanken an die Seele der Landschaft – die Schafe, die diese Gegend seit jeher prägen – schlafe ich friedlich ein. Zum ersten Mal unter meiner neuen, kuschelweichen Decke – dem Resultat meiner sommerlichen Strickmeditation.

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„Ich sammle Sonnenstrahlen“

Es liegt in der Natur der Dinge, sich im Sommer auf den Winter vorzubereiten. Das Vlies der kürzlich geschorenen Schafe wächst bereits wieder, die Oliven benötigen die Sonne zum Reifen, und wir Menschen brauchen sie, um genügend lebensnotwendiges Vitamin D zu produzieren. Deshalb habe ich mich, genau wie Frederick, die kleine Feldmaus aus dem bekannten Kinderbuch von Leo Lionni, jeden Tag etwas abseits vom Geschehen auf einen der Steine gesetzt, die Ruhe und die Natur genossen, und gearbeitet – auf meine Weise.

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Wahrscheinlich sah es nicht wie Arbeit aus, doch ich habe fleißig gesammelt. Sonnenstrahlen, Farben und Wörter – all das Schöne und Charakteristische aus dieser warmen Jahreszeit hier in der Serra habe ich aufgesaugt, in viele Quadrate verstrickt und feinsäuberlich als Decke zusammengenäht. Eine unglaublich beruhigende Tätigkeit!

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So habe ich die Erlebnisse und Momente abstrahiert und in Wolle übersetzt – und wenn die Tage wieder kürzer und grauer werden, soll mich diese Decke auf eine besondere Weise warmhalten. Denn sie erzählt meine Geschichten aus dieser wunderschönen Zeit und bringt bestimmt etwas Leben und Freude in jene unendlich lang erscheinenden Wintermonate. Ja, es ist tatsächlich möglich, sich ein Stück Glück zu stricken. Eine wärmende Umarmung aus Big Merino Hug.

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Eine Strickmeditation

Dies ist keine Strickanleitung im klassischen Sinne, sondern lediglich eine Anregung für die eigene kreative Umsetzung Eures Erlebten. Dazu möchte ich die „Eckdaten“ gerne mit Euch teilen: Für jedes der 16 Quadrate habe ich 40 Maschen mit einer Rundstricknadel der Stärke 5,5 angeschlagen und 72 Reihen kraus rechts gestrickt; somit ergeben sich 36 „Rippchen“. Für das spätere Zusammennähen der Teile empfehle ich an beiden Enden etwa 75 cm Faden überstehen zu lassen.

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Ein 100 gr. Strang Big Merino Hug reicht für zwei einfarbige Quadrate; bei zweifarbig gestreiften Stücken halbiert sich die Menge pro Ton entsprechend auf die Hälfte (ca. 25 gr.). Die einzelnen Strickstücke waren in meinem Fall ca. 24 cm breit und 23 cm lang. Anschließend habe ich jedes der Quadrate mit Wasser besprüht, mit dem Bügeleisen (niedrigste Stufe, evtl. feuchtes Küchentuch dazwischenlegen) gedämpft und vorsichtig auf eine einheitliche Größe von 26×26 cm gedehnt.

Nachdem ich alle Einzelteile beisammen hatte, stand ich vor der Qual der Wahl: Wie ordne ich die Quadrate an? Hierfür habe ich mir viel Zeit genommen und schließlich ein gewissermaßen symmetrisches Muster aus 4 x 4 Quadraten gewählt, die Anordnung skizziert und mit dem Nähen begonnen. Im Matratzenstich habe ich zunächst vier Streifen aus je vier untereinanderliegenden Quadraten zusammengefügt und diese dann anschließend längs zusammengenäht. Dabei ist eine provisorische Fixierung der nebeneinanderliegenden Ecken empfehlenswert.

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Die Gesamtmaße des fertigen Strickstücks betragen nun ca. 105 x 105 cm – perfekt als Tagesdecke am Fußende eines 90 cm breiten Bettes, auf dem Sofa oder auch als eine Art Poncho. Ich bin sehr glücklich mit meiner Decke, habe mir dennoch offengehalten, sie weiter wachsen zu lassen – deshalb die unvernähten Fäden an den Rändern. Mal sehen was der Sommer noch so bringt… 1-Collagen93

„Macht die Augen zu“ sagte Frederick und kletterte auf einen großen Stein. „Jetzt schicke ich euch die Sonnenstrahlen. Fühlt ihr schon, wie warm sie sind? Warm, schön und golden?“ Leo Lionni

Idee, Umsetzung, Text und Fotos: Sabine Mader

Die Fotos, auf denen ich abgebildet bin, hat Manou Klerks freundlicherweise aufgenommen. Danke!

Wunderschönes aus Rosy Green Wool – Teil 4

Stricken ist ein Hobby für den Winter. Und die Erde ist eine Scheibe.

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Stricknick! Foto: Sabine Mader

Es ist doch erstaunlich, wie viele Leute es komisch finden, wenn sie mich im Sommer mit Strickzeug sehen: Im Park, am See oder – scheinbar noch exotischer – am Strand. Wolle trotz Wärme – wie passt das denn zusammen? Perfekt!

Wolle hält im Sommer kühl

Zum einen gibt es so viele schöne leichte Wollgarne, wie unsere Cheeky Merino Joy oder auch die neuen Garnlinien Manx Merino Fine und Heb Merino Fine, aus denen sich hervorragend feine Tücher oder Cardigans machen lassen. Egal ob im Biergarten oder am Meer – abends wird es eben doch oft frisch und da kommen diese Kleidungsstücke sehr gelegen. Aber auch an sonnigen Tagen lässt sich weiche Merinowolle super tragen: Sie kratzt nicht auf nackter Haut und zudem wirkt sie im Sommer kühlend, da sie sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen und diese schnell an die Außenluft abgeben kann. Zum anderen ist das Material viel leichter als Baumwolle, und Leichtigkeit ist doch das Schöne am Sommer!

Die Natur ist das bessere Sofa

Zum anderen ist Stricken (und Häkeln natürlich auch) viel mehr als nur ein Hobby: eine Leidenschaft! Und obwohl unsere Erde rund ist, hat sie so viele schöne Ecken, wunderbare Plätze in der Natur, an denen es sich noch besser entspannen lässt, wenn die Nadeln klimpern. Dabei können die Farben und Formen – in der Heimat oder auf Reisen – so inspirierend sein und unsere Kreativität für weitere Handarbeitsprojekte anregen. Vor allem aber, und das mag ich besonders an den Teilen, die ich im Sommer stricke, rufen sie selbst an kalten grauen Wintertagen die schönen Momente der warmen, lebendigen Jahreszeit in unser Gedächtnis zurück.

Sommer-Edition: leichte Tücher aus Cheeky Merino Joy

Deshalb hier für Euch als kleine Inspiration drei ausgewählte Tücher aus Cheeky Merino Joy, die sich super im Urlaub, am Wochenende oder nach Feierabend verwirklichen lassen.

Darwin Shawl

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Darwin Shawl: Fußabdrücke in der Wüste… Fotos: (li.) Sabine Mader, (re.) Nadja Thiel

Inspiriert vom Naturforscher Charles Darwin hat die amerikanische Designerin Stephanie von Verybusymonkey Designs dieses wunderbare Pattern kreiert, welches unsere Leserin Nadja Thiel in der limitierten Farbe Zimt gestrickt hat. Der Farbton erinnert an Gewürze aus fernen Ländern, exotisches Essen, fremde Gerüche… und die organisch geschwungenen Formen des Lacemusters wirken wie Fußabdrücke in der Wüste, während die abschließende Sektion aussieht, als wenn sie Farne und Gräser darstellt – ein kleines gestricktes Stück Orient oder Afrika, das sicherlich auch in unseren anderen Naturtönen sehr schön aussieht.

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…und Gräser in der Abendsonne. Fotos: (li.) Nadja Thiel, (re.) Sabine Mader

 

 

 

 

 

 

 

Ishbel

Für dieses ganz simple Tuch von Designerin Ysolda Teague, das sich in zwei Größen anfertigen lässt, habe ich die Farbe Tiefer Ozean gewählt – denn dort, an den Stränden von Portugal, habe ich auch den Großteil dieses wunderbaren Schals gestrickt. Seht Ihr auch die Wellen, die sich im Lacemuster abzeichnen? Ich höre noch das Rauschen, die Möven, den Wind… durch den glatt rechts gefertigten Hauptteil ist Ishbel wärmend am Hals oder schützt die Schultern vor Sonnenbrand.

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… und Linien am blauen Horizont. Fotos: Sabine Mader

 

 

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Ishbel: Das Rauschen der Wellen… Fotos: Sabine Mader

 

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Ribbig: Sanfte Farben der Natur – Sommer auf dem Balkon Fotos: (o.) Christina Körber-Reith, (u.) Sabine Mader

 

Ribbig

Wem Lacetücher nicht so zusagen oder wer lieber ein mehrfarbiges Projekt sucht, für den ist dieses einfach zu strickende großzügige Tuch im Rippenmuster empfehlenswert. Ihre zweite Version des eigens designten Schals hat Christina Körber-Reith in den Farben Wilde Malve, Sand, Cornwall Schiefer und Moos umgesetzt – eine freundliche, helle Kombination die an Sommerwiesen erinnert.

Apropos Blumen: Sowohl der Wildflower Cardigan von Alana Dakos als auch der Rosemorran Cardigan von Belinda Boaden gefällt uns so gut, dass wir zumindest darauf hinweisen wollen. Beide Strickjacken-Modelle eignen sich prima für unsere Cheeky Merino Joy, jedoch muss gegebenenfalls die Nadelstärke ein wenig angepasst werden, um die Maschenprobe zu erreichen.

Wir wünschen Euch einen erholsamen Stricksommer! Egal ob nah oder fern – genießt ihn und nutzt die tollen Landschaften für schöne Fotos Eurer Resultate – wir sind gespannt!

 

Interview mit Patti Odinak von Yarn Culture, New York

Von Argentinien, über England, nach München, in die Welt: Rosy Green Wool gibt es mittlerweile in 12 Ländern zu kaufen und wir möchten Euch heute eine unserer Händlerinnen aus den USA, Patti Odinak, vorstellen. Das Interview wurde aus dem Englischen übersetzt.

Liebe Patti, bitte erzähle uns ein bisschen über Dich und Deinen Wollladen

xRosy visit 4Ich habe das Stricken 2002 auf einer Geschäftsreise wiederentdeckt. An einem Flughafenkiosk war ich auf der Suche nach etwas zum Lesen und da stach mir eine Ausgabe der Zeitschrift Real Simple ins Auge. Bis heute erinnere ich mich an die Mütze, die auf dem Cover abgebildet war, und ich glaube bis Weihnachten habe ich fünf oder sechs davon gestrickt.

Das war der Beginn meiner neuen Leidenschaft: Garne finden und sammeln. Ab 2007 lebte ich für vier Jahre mit meiner Familie in Deutschland und reiste während dieser Zeit wann immer möglich, um neue interessante Garne aufzutun. Ich war sehr glücklich mit meinem Leben in Europa, aber mir war bewusst, dass es nicht für immer dauern würde. Somit war es eine Herausforderung für mich, diese Leidenschaft tiefer zu erkunden, damit ich – zurück in den USA – meinen nächsten Traum verwirklichen konnte.

Yarn Culture ist dieser Traum, und er entstand aus meiner Liebe für Garn, das Reisen und xFoto 06.06.15 13 35 28einem ausgeprägten Gemeinschaftssinn. Meine Vision ist es, unsere Garn-Kultur zu erschaffen: eine Gemeinschaft aus Garn-Enthusiasten, die einzigartige Garne aus der ganzen Welt mit großer Begeisterung verstricken, verhäkeln und anderweitig kreativ verarbeiten. Unsere Garne verkaufen wir online, in unserem Laden in der Nähe von Rochester, New York, sowie auf Strick-Retreats und Festivals in den USA.

Am meisten mag ich an meinem Job, dass er mir die Möglichkeit bietet, die Menschen zu unterstützen, die hinter den Produkten stehen – Designer, Handfärber und Garnhersteller – indem ich ihre Garne und Designs mit unseren Kunden zusammenbringe.

Welche Rosy Green Wool Produkte verkaufst Du in Deinem Wollladen? Gibt es bestimmte Farben oder Garnlinien, die bei den Kunden besonders beliebt sind? 

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Colour Work aus Heb Merino Fine

Wir führen Cheeky Merino Joy und die beiden neuen Garne, Manx Merino Fine und Heb Merino Fine. Für den Herbst 2015 planen wir auch Big Merino Hug in unser Sortiment aufzunehmen.

Unsere Kunden lieben die Standardfarben von Rosy Green Wool, freuen sich jedoch immer sehr, wenn neue limitierte Farben rauskommen.

Welche Patterns stricken Deine Kunden besonders gerne aus unserer Wolle? Gibt es spezielle Anleitungen, die Du unseren Lesern für unsere Garne empfehlen kannst?

Wir haben Cheeky Merino Joy erstmals unseren Kunden vorgestellt, als Melanie Berg ihr xFoto 06.06.15 13 42 11erfolgreiches Schal-Pattern Drachenfels herausbrachte. Auf unserem jährlichen Event „Christmas in July“ (Weihnachten im Juli) haben wir sowohl das Pattern als auch die Wolle dazu angeboten und unsere Kunden waren vollauf begeistert. Außerdem haben wir Strick-Sets mit der notwendigen Menge Cheeky Merino Joy für Melanies Beethoven Mitts zusammengestellt, damit unsere Kunden die Wolle für ein kleineres Projekt testen konnten. Diese Sets kamen sehr gut an. Einige Monate später haben wir ein Musterexemplar von Melanies Quick Silver Pattern gestrickt, aus Cheeky Merino Joy in den limitierten Farben Nachthimmel, Eismeer und Zimt. Den Kunden gefiel das Tuch in dieser Kombination so gut, dass diese Töne sehr schnell ausverkauft waren (Anmerkung: die Farbtöne Nachthimmel und Eismeer werden ab September Teil unserer neuen Standardfarbpalette sein).
Solche Anleitungen fördern den Verkauf der Garne und sind sehr wichtig für unser Geschäft. Die Zusammenarbeit von Garnherstellern, Färbern und Designern empfinden wir als sehr fruchtbar.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Patti für die interessanten Einblicke und wünschen weiterhin viel Erfolg mit Yarn Culture.

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Patrick und Rosy beim Rosy Green Wool Event und Vortrag …

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… in Pattis Shop am 6. Juni 2015 (rechts im Bild: unsere Manx und Heb Garne).

Vielfalt in der „Kiste“ – für den Erhalt seltener Schafrassen

„Bitte… zeichne mir ein Schaf!“

Kiste_Sabine– „Das ist die Kiste. Das Schaf, das du willst, steckt da drin.“

 

Eine großartige Antwort! Die Kiste mit den Luftlöchern bietet dem Kleinen Prinzen – genau wie den jungen und alten Lesern des Klassikers von Antoine de Saint-Exupéry – unendlich viel Raum für Fantasie und regt die Vorstellungskraft an. In der Kiste ist somit nicht nur Platz für das typisch woll-weiße, rundlich-kuschelige Schaf, dessen Bild den meisten von uns wahrscheinlich zu allererst in den Kopf kommt.

Nein, in der Kiste ist auch ausreichend Platz für all die vielfältigen alten Schafrassen, die mit ihren unterschiedlichsten optischen Erscheinungsformen und ganz speziellen Eigenschaften besonders gut an bestimmte geographische Gegebenheiten angepasst sind und leider zu sehr in Vergessenheit gerieten – ihr Platz ist heute vor allem auf der Roten Liste.

Schutz seltener Schafrassen in Deutschland

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Das Alpine Steinschaf ist die historische Ausgangsrasse der Bergschafzucht im Ostalpenraum. Gesamtbestand (2013): 68 Böcke, wie hier im Bild, und 693 Muttertiere. Quelle: TGRDEU; Foto: Feldmann (GEH)

Jede Woche stirbt auf unserer Erde mindestens eine Nutztierrasse aus, darunter also auch Schafe. Auf der Homepage der Zentralen Dokumentation Tiergenetischer Ressourcen in Deutschland, kurz TGRDEU, werden 86 verschiedene einheimische sowie eingeführte Schafrassen aufgeführt, die derzeit im Bundesgebiet gezüchtet werden.

18 von ihnen sind laut der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V., kurz GEH, aktuell vom Aussterben bedroht. Extrem gefährdet sind das Alpine Steinschaf, das Brillenschaf, das Leineschaf, die weiße gehörnte Heidschnucke, das schwarze Bergschaf sowie das Deutsche Karakulschaf. Vier weitere Rassen sind stark gefährdet, sechs weitere gelten als gefährdet, zwei befinden sich in der Vorwarnstufe.

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Das Brillenschaf kam Ende des 19. Jhd. von Kärnten/Österreich bis nach Oberbayern. Durch „Rassebereinigung“ Ende der 30er Jahre nahezu ausgerottet. Quelle: GEH; Foto: Feldmann (GEH)

„Seit dem Ende des 2. Weltkrieges hat eine starke Veränderung im Bereich der Nutztierhaltung eingesetzt. Der Großteil dieser Tierbestände setzt sich aus einigen wenigen Hochleistungs-Tierrassen zusammen.“, so die Erklärung der GEH, die seit ihrer Gründung 1981 erfreulicherweise dafür sorgte, dass in Deutschland keine weitere Nutztierrasse mehr ausstarb. Das ist ein großer Erfolg, denn die „alten Rassen sind Ergebnis eines langen Entwicklungsprozesses, über Generationen und Jahrhunderte gezüchtet, und prägen ihr Verbreitungsgebiet in vielfältiger Weise. Sie sind damit ein zu schützendes Kulturgut […]“, heißt es dort weiter.

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Deutsches Karakul Schaf – die gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2015. Foto: Bromberg (GEH)

Problematisch ist, dass das Leistungsvermögen dieser bodenständigen Rassen – etwa die Langlebigkeit, Widerstandsfähigkeit oder die besondere Produktqualität – oftmals nicht beachtet wird, und so sind es hauptsächlich einige traditionsbewusste Landwirte und Idealisten, die die Restbestände erhalten und die Öffentlichkeit auf die Situation aufmerksam machen. Der Besuch von Arche-Projekt-Höfen sowie eine Tierpatenschaft bietet interessierten Menschen die Möglichkeit, etwa mit bedrohten Schafrassen in Kontakt zu treten und sich näher über die Situation zu informieren.

Rare breeds survival trust - Karte

Seltene Nutztierrassen in Großbritannien und ihre ursprünglichen Verbreitungsgebiete (Quelle: RBST)

Schutz seltener Schafrassen in Großbritannien

Großbritannien verfügt wahrscheinlich über die größte Anzahl heimischer Schafrassen weltweit und es ist bekannt, dass die Schafzucht eine wichtige Rolle in der Geschichte des Landes spielt. Dennoch steht das Vereinigte Königreich heute vor vergleichbaren Herausforderungen wie Deutschland. Aus diesem Grund hat sich der Rare Breeds Survival Trust, kurz RBST, – das britische Pendant zur GEH – ebenfalls den Schutz der bedrohten Haus- und Nutztiere auf die Fahnen geschrieben. Unterschieden wird bei der sog. watchlist in ähnlichen Kategorien, wobei sich derzeit keine Schafrasse im kritischen Zustand befindet und nur die Boreray-Schafe als gefährdet gelten. 16 Rassen – darunter etwa die Leicester Longwool, die Whitefaced Woodland Schafe sowie die Manx Loaghtan – zählen jedoch zu den verwundbaren- bzw. Risikogruppen. Erfreulicherweise berichtet der RBST jedoch auch von zahlreichen Erfolgsgeschichten, etwa im Falle der Hebridean, Jacob und Shetland-Rassen, dessen Zahl zwar noch immer relativ gering, jedoch dank des Bemühens wieder deutlich angestiegen ist.

Für Tierfreunde, Wollliebhaber und alle, denen der Erhalt der Biodiversität sowie des kulturellen Erbes am Herzen liegt, bieten die Seiten der vorgestellten Organisationen sehr empfehlenswerte Informationen. Es bleibt zu hoffen, dass die Existenz und Bedeutung jeder einzelnen dieser besonderen Schafrassen mehr in das Bewusstsein – „die Kiste“ – der Menschen rückt, um dem weiteren Anwachsen der Roten Liste entgegenzusteuern und die Vielfalt zu würdigen.

„Das ist ganz so, wie ich es mir gewünscht habe. Meinst du, dass dieses Schaf viel Gras braucht?“

GOTS-zertifizierte Kleidung

In unserem Artikel „Wann ist bio wirklich bio?“ haben wir bereits einen Überblick über die zahlreichen verschiedenen Bio-Siegel gegeben. Darin haben wir auch das GOTS-Siegel, nach dem unsere Merino-Wolle zertifiziert ist, etwas näher beleuchtet: der Global Organic Textile Standard ist mit seinen klar definierten Kriterien das derzeit strengste internationale Bio-Siegel des Textilbereichs. Da GOTS-zertifizierte Kleidung jedoch nicht überall zu finden ist, bieten wir Euch in diesem Beitrag ein paar Tipps und Hilfestellungen für die Suche an, sowie Links zu Brands, deren Materialien und Produktion garantiert den GOTS-Kriterien entsprechen.

saubere sachen

Kirsten Brodde ist Expertin auf dem Gebiet der „Sauberen Sachen“. Wir empfehlen ihre Grünen Listen und ihr Buch.

Als Ausgangspunkt für alle, die sich gerne auch im ethischen Sinne gut kleiden möchten, empfehlen wir den Blog Grüne Mode von Dr. Kirsten Brodde, Autorin des Buches „Saubere Sachen. Wie man grüne Mode findet und sich vor Öko-Etikettenschwindel schützt“. Neben vielen interessanten Beiträgen findet Ihr auf dem Blog die sogenannten Grünen Listen – eine umfangreiche und gut recherchierte Zusammenstellung von Informationen und Links verschiedener Marken und Geschäfte, die Ethical Fashion anbieten. Die insgesamt acht Listen sind thematisch geordnet, stehen zum Download bereit und ersparen dem bewussten Konsumenten viel eigene Recherchearbeit. Vor allem die Liste der Läden und Online-Shops in Deutschland sowie die der deutschen und internationalen grünen Labels sind sehr hilfreich. Auch Eltern können sich hier orientieren, denn es gibt spezielle Listen zu ökologischer Kinderkleidung und ensprechenden Stores in Deutschland.

wertvoll berlin

Wertvoll Berlin – einer der zahlreichen schönen Läden für Grüne Mode in Deutschland.

Ebenfalls empfehlenswert ist die Seite des fair fashion networks get changed. Hierbei handelt es sich um eine Suchmaschine für nachhaltige Mode – sowohl Marken als auch Läden können damit schneller gefunden werden. Auch Angaben bezüglich der Nachhaltigkeitskriterien der aufgeführten Hersteller sind dort zu finden, was einem die mühsame Suche auf der jeweiligen Homepage des einzelnen Unternehmens erspart.

In beiden Fällen – bei den Grünen Listen als auch bei get changed – muss jedoch erwähnt werden, dass das Angebot sich eben nicht nur auf GOTS-zertifizierte Hersteller bezieht, sondern auch Mode mit weniger strengen oder gar keinen Siegeln aufgeführt sind. Wer sicher gehen möchte, dass es sich bei einem Kleidungsstück tatsächlich um ein GOTS-zertifiziertes Teil handelt, sollte daher darauf achten, dass das GOTS-Siegel zusammen mit der Nummer des Zertifizierers (z. B. CERES) auf dem Etikett aufgedruckt ist. Der Verbraucher wird gelegentlich in die Irre geführt, denn es gibt beispielsweise Marken, die zwar GOTS-zertifizierte Stoffe verarbeiten, jedoch nicht ihren kompletten Herstellungsprozess nach den GOTS-Kriterien durchführen – hier muss also unterschieden werden. Wer sich diesbezüglich unsicher ist, kann in der offiziellen „Firmen und Produkte Datenbank“ von GOTS nachschauen, denn dort sind nur Hersteller aufgelistet, die über ein aktuelles GOTS-Zertifikat verfügen und somit als Unternehmen selbst auch GOTS-zertifiziert sind.

Dies trifft derzeit zum Beispiel auf alle nachfolgend genannten Marken zu:

Wir empfehlen, vor dem Einkauf aber am besten selbst nochmal in der GOTS-Datenbank nachzusehen, da das GOTS-Siegel natürlich bei veränderten Produktionsbedingungen auch wieder entzogen werden kann. Es gibt also schon einige Mode-Labels, deren Kollektionen (zumindest zum Teil) GOTS-zertifiziert sind und kaum ein Kleidungsstück, das sich nicht bei einem der oben genannten Unternehmen finden ließe.

Ganz neu hat GOTS jetzt auch eine Händlerdatenbank eingerichtet, mit der man Läden finden kann, die GOTS-zertifizierte Textilien anbieten. Dort befinden sich aber bisher nur wenige Einträge, da sich diese neue Möglichkeit erst noch rumsprechen muss.