New York State Sheep and Wool Festival ist der offizielle Name für das wahrscheinlich weltgrößte Wollspektakel überhaupt, besser unter der Kurzform „Rhinebeck“ bekannt. Als wir im Mai das Maryland Sheep and Wool Festival besuchen konnten, hätte ich nicht zu träumen gewagt, dass man das von der Größe und Besucherzahl her noch irgendwie toppen könnte …
Das waren für mich die zwei offensichtlichsten Unterschiede zwischen Maryland und Rhinebeck:
Schafe: Mehr unterschiedliche Schafrassen gab es in Maryland zu sehen, obwohl Rhinebeck auch ein Zelt mit seltenen Rassen hatte. Besonders schön fand ich in Rhinebeck die „Breeder’s Talks“, kurze Vorträge der Züchter über bestimmte Schafrassen und die Eigenschaften ihrer Wolle – natürlich war auch immer ein Schaf live beim Vortrag anwesend (ganz wichtig!).
Garne: In Rhinebeck waren noch deutlich mehr Garnhersteller vertreten, große und kleine, und auch viele Schafhöfe aus der Gegend, die ihr eigenes Garn produzieren. Rhinebeck schien mir auch von der Fläche her noch etwas größer als Maryland, obwohl ich beide Festivals wirklich sehr beeindruckend fand und absolut sehenswert, jedes auf seine Weise.
Natürlich haben wir in Rhinebeck auch die Chance genutzt einige unserer Wollkontakte wieder zu treffen, wie z.B. unsere New Yorker Händlerin Patti und Linda vom Wild Fibers Magazine. Auch Monika, die mich im Frühjahr für ihren Podcast Fiberthermometer interviewt hat war da und wir hatten viel Spass und haben nicht nur über Wollarten und übers Spinnen gefachsimpelt.
Jedenfalls war ich so begeistert, dass ich gar nicht mehr weg wollte am Sonntag. Nur durch die klirrende Kälte (es hat sogar ein bisschen geschneit) und natürlich durch mein eigenes Woll-Business, das wie ein kleines Kind laufend nach Aufmerksamkeit verlangt, habe ich mich schließlich zum „Rückzug“ bewegen lassen. Bei so viel Schafen, Lamas, Ziegen und Hasen, allen Arten von roher, gesponnener und gefärbter Wolle, fantastischen Büchern und Spinn- und Färbezubehör tickt man als Wollnerd schon mal aus und mag sich gar nicht mehr trennen …. da war es gut, dass mein ruhender Pol, Patrick, mit dabei war und mich am Sonntagnachmittag dann irgendwann sanft aber beharrlich zur Heimfahrt überredet hat.
Hier einige Fotos: