Rosy Green Wool in unendlicher Farbpracht

Das Standardsortiment von Rosy Green Wool umfasst bereits 16 schöne Farbtöne, die sich wiederum sehr gut kombinieren lassen –  das zeigte bereits unser Artikel über die mehrfarbigen Tücher. Genau genommen ist das aber nur der Anfang einer unendlichen Farbvielfalt, denn es besteht schließlich auch die Möglichkeit, die Wolle selber zu färben. Mit unseren Garnen zum Färben, die es in den Stärken „Cheeky“ (320m/100g) und „Big“ (160m/100g) gibt, lässt sich die Farbpalette also noch deutlich ausweiten.

Wir sind begeistert von den tollen Färbe-Ergebnissen unserer Kundinnen und möchten deshalb an dieser Stelle einige Beispiele handgefärbter Rosy Green Wool mit Euch teilen.

Nicole Eitzinger und Cordula Surmann-Schmitt haben sich das Färben zur Hauptaufgabe gemacht und ihr Unternehmen DyeForYarn GmbH gegründet. Sie verwenden 11 Farbpulver der Firma Ashford (Säurefarben) und mischen daraus Töne nach eigenen Rezepten sowie Unikatfarben, mit denen sie kleine Partien von maximal sechs Strängen färben. Seit kurzem haben sie auch unsere Wolle mit in ihr Sortiment aufgenommen und verkaufen die neuen Farbtöne mit ausgefallenen Namen sowohl in ihrem Laden in Fürth als auch online.

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Nicole Eitzinger & Cordula Surmann-Schmitt, DyeForYarn GmbH

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Rita Schneider, Spinnwebstube

Auch die Schweizerin Rita Schneider befasst sich seit Jahren intensiv mit der Färberei und bietet die wunderschön marmorierte Rosy Green Wool in ihrer neu eröffneten Spinnwebstube in Unterlunkhofen bei Zürich und online zum Verkauf an.

Elke Rietze-Sulzbacher verwendet Pflanzen, Rinden und Hölzer als Farbgeber aus der Natur und arbeitet mit einer speziellen Methode, bei der sie die Wolle und die Färbekräuter in ein Einkochglas schichtet und dann etwa zwei Wochen in der Sonne stehen lässt. So entstehen mehrfarbige Stränge mit großem Überraschungseffekt. Im Winter lässt sich das ganze auch mit getrockneten Färbepflanzen auf einem Holzofen durchführen. Zudem färbt Frau Rietze-Sulzbacher im Topf auf dem Herd, wodurch sie einfarbige leicht marmorierte Resultate erzielt. Die handgefärbte Wolle verkauft sie in ihrem Naturkostladen Quer Beet in Kassel.

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Elke Rietze-Sulzbacher, Quer Beet

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Sabine Sander, Lavendelblau

Sabine Sander entdeckte ihre Vorliebe für das Pflanzenfärben bereits 2006 und ist mittlerweile eine regelrechte Expertin auf dem Gebiet. Ihre tolle selbstgefärbte Rosy Green Wool kann man ebenfalls online beziehen.

Vor allem möchten wir auch auf ihren sehr informativen Blog Lavendelblau hinweisen, in dem sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen rund um Wolle und das Färben mit allen Interessierten teilt. Wer also nach dem Lesen dieses Artikels Lust bekommen hat, selber in die Welt der Farben einzutauchen und mit Wolle und den Gaben der Natur zu experimentieren, dem sei der Blog als hilfreiche Informationsquelle wärmstens ans Herz gelegt.

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Gabriela Widmer-Hanke

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Garne zum Färben. Fünf Stränge Rosy Green Wool, ungefärbt.

Die Autorin des Mama-Baby-Strickbuchs und des Blogs ela strickt Gabriele Widmer-Hanke, hat dort beispielsweise zum ersten Mal etwas von Färbungen mit Blutpflaumenblättern gelesen und daraufhin eine eigene Blutpflaume in ihren Garten gepflanzt. Das hat sich offensichtlich gelohnt, denn unsere Wolle in diesen schönen natürlichen Tönen gefällt uns besonders gut – genau wie all ihre anderen Färbungen, die jedoch erstmal nur für den Eigenbedarf erfolgt sind.

Falls Ihr selber aktiv werden wollt: Unsere Garne zum Färben findet Ihr hier. Die Stärke „Cheeky“ (320m/100g) ist jetzt wieder auf Lager und „Big“ (160m/100g) wird Anfang 2015 wieder verfügbar sein.

Wo soll es hingehen?

Durch meine frühere Arbeit als Wissenschaftlerin weiß ich wie wichtig es ist, (möglichst die richtigen) Fragen zu stellen. Patrick und ich haben uns für die Frage „Wo soll es hingehen mit Rosy Green Wool?“ viel Zeit genommen und sie aus vielen verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Und haben (wieder einmal) festgestellt, was das Wichtigste dabei für uns ist:

MerinosDer Kern unserer Arbeit mit der Wolle ist der durch das GOTS-Siegel garantierte konsequente Schutz von Umwelt, Mensch und Tier. Dass unsere Merino-Schafe kein Mulesing erleiden müssen und wir auf dieses tragische Thema aufmerksam machen wollten, war für uns der Hauptgrund Rosy Green Wool überhaupt zu gründen. Der zweite wesentliche Aspekt ist natürlich die Art der Wolle selbst mit ihrer besonderen Weichheit, ihrer Qualität und den schönen Farben. Wir wollen, dass unsere Kunden nicht auf Qualität, Weichheit oder Farbigkeit verzichten müssen, nur weil sie „Bio“ kaufen. Beides können wir nur durch die Zusammenarbeit mit unseren beiden kleinen Manufakturen in England erreichen. Es gibt bislang nur ganz wenige solche Betriebe, die GOTS-zertifiziert sind, da sich die Bio-Textil-Bewegung insgesamt noch sehr am Anfang befindet. Durch ihre langjährige Erfahrung mit den Erfordernissen des Spinnens und Färbens unter den strengen Bedingungen von GOTS ist es ihnen gelungen, diese ganz außergewöhnliche Qualität unserer Wolle zu schaffen.

Was heißt das nun für den weiteren Weg von Rosy Green Wool? Wie gehen wir damit um, dass die Nachfrage steigt und steigt und unsere kleinen Manufakturen aber nur begrenzte Möglichkeiten haben, die Produktion immer weiter zu steigern? Heißt die Konsequenz Wachstum um jeden Preis und damit der irgendwann unvermeidbare Wechsel zu großen Massenproduzenten? Wir sind in den letzten Monaten so überrannt worden, dass wir derzeit (zumindest temporär) keine neuen Gewerbekunden mehr aufnehmen können. Aus wirtschaftlicher Sicht bedeutet das: Wir könnten also schon jetzt wesentlich mehr einnehmen, wenn wir dem Weg des „Wachstums um jeden Preis“ folgen würden.

SpinningEin Wechsel der Spinnerei und Färberei würde aber eine Vielzahl an Risiken mit sich bringen und könnte sich nicht zuletzt auch auf die Qualität der Wolle nachteilig auswirken. Zudem wissen wir um die Bedeutung, die der Umfang unserer Produktion für die kleinen englischen Betriebe hat. Die Menschen dort, die mit Liebe an unserer Wolle arbeiten, sind uns in den nun fast schon 3 Jahren der intensiven Zusammenarbeit auch persönlich ans Herz gewachsen. Wir wollen versuchen, mit ihnen zusammen Wege zu finden, die Produktion weiter auszubauen, so gut es eben geht. Als Konsequenz heisst das aber, wir werden nicht beliebig schnell wachsen können. Wir werden kein Massenbetrieb werden, unsere Wolle kein Massenprodukt, das jederzeit verfügbar ist. Es wird gelegentlich zu gewissen Wartezeiten bei einzelnen Farben kommen, obwohl wir natürlich weiter an der Optimierung der Produktion arbeiten. Es muss ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass wir ein außergewöhnliches Garn herstellen, das unter den schwierigen Bedingungen der GOTS-Zertifizierung produziert wird. Ein Grund der viele andere Hersteller abschreckt, weil die Mühen und Kosten hierfür sehr hoch sind.

Wir bekommen jede Woche Emails von Menschen aus der ganzen Welt, die sich über die Qualität unsere Wolle freuen. Und die uns danken, dass wir anders an die Produktion von Merino-Wolle herangehen, so dass sie keine schädlichen Konsequenzen für Menschen und Tiere mit sich bringt. Das bestärkt uns sehr! Natürlich gibt es auch Kritik von Kunden, wenn nicht immer alles auf Lager ist, aber wir freuen uns zu sehen, dass die meisten von Euch Verständnis für unseren Ansatz haben. Daher haben wir uns entschieden, nicht den Weg der Massenware, sondern zusammen mit Euch und den kleinen englischen Betrieben unseren Weg weiterzugehen. Er erfordert von uns allen ein gewisses Verständnis für die Besonderheiten der erschwerten Produktionsbedingungen unter GOTS, aber wir sind überzeugt, das ist es wert!