Nun sind es nur noch wenige Wochen bis zum Verkaufsstart und unser Blog hinkt ein wenig hinterher … deshalb gibt es jetzt eine Zusammenfassung der Ereignisse im Schnelldurchlauf, damit wir möglichst bald von dem berichten können, was aktuell passiert.
Im März haben wir unsere Rosy Green Wool GbR angemeldet, gerade rechtzeitig, so dass ich mit dem noch „druckfrischen“ Gewerbeschein als Besucherin auf die große Handarbeitsfachmesse H + H nach Köln fahren konnte, um mir ein noch besseres Bild von der Welt des Garnhandels machen zu können. Das Ergebnis überraschte mich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr wirklich: Die meisten namhaften Hersteller in Europa waren vertreten, um ihre Herbst-Winter-Kollektionen vorzustellen – Bio-Garne waren jedoch nicht wirklich ein Thema.
Ein bekannter Hersteller kramte auf meine Frage hin umständlich einige Knäuel aus dem untersten Regal hervor, ungefärbt und von nicht sehr weicher Qualität, auf deren Banderole das Wort „Bio“ zu lesen war. Als ich nach einem Bio-Zertifikat bzw. Nachweis hierfür fragte, sagte man mir, er, der Hersteller, wüssten eben, dass die Bauern von denen er die Wolle bezieht ihre Schafe artgerecht halten. Zertifizierung? Nein, denn sowas sei irrsinnig aufwändig und ausserdem könne sich das ja kein Mensch leisten!
Bald danach stand auch schon unser zweiter Besuch bei der Spinnerei in Cornwall an. Sie hatten unsere Merino-Wolle erhalten und die 16 Kilogramm Vorlaufgarn, das ja gesponnen werden muss bis die nötige GOTS-Reinheit der Maschinen erreicht ist, bereits nach der neuen Spezifikation hergestellt. Alles war bereit für die große Produktion und wartete, dass wir grünes Licht geben würden – sofern das Garn unseren Anforderungen genügen würde. Unnötig zu erwähnen, dass wir nicht gerade entspannt hinfuhren, nachdem wir bei unserem ersten Besuch bereits festgestellt hatten wie schwierig es war, die gewünschte Qualität zu erreichen.
Als wir dort ankamen waren wir überwältigt: Unser Garn war traumhaft weich, hatte einen leicht seidigen Glanz und auch die erste Strickprobe zeigte ein wunderschönes Maschenbild. Glücklich und sehr erleichtert reisten wir mit den ersten 16 kg Garn in einem Koffer und einem großen Sack verpackt, zurück nach München.