Wunderschönes aus Rosy Green Wool – Teil 4

Stricken ist ein Hobby für den Winter. Und die Erde ist eine Scheibe.

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Stricknick! Foto: Sabine Mader

Es ist doch erstaunlich, wie viele Leute es komisch finden, wenn sie mich im Sommer mit Strickzeug sehen: Im Park, am See oder – scheinbar noch exotischer – am Strand. Wolle trotz Wärme – wie passt das denn zusammen? Perfekt!

Wolle hält im Sommer kühl

Zum einen gibt es so viele schöne leichte Wollgarne, wie unsere Cheeky Merino Joy oder auch die neuen Garnlinien Manx Merino Fine und Heb Merino Fine, aus denen sich hervorragend feine Tücher oder Cardigans machen lassen. Egal ob im Biergarten oder am Meer – abends wird es eben doch oft frisch und da kommen diese Kleidungsstücke sehr gelegen. Aber auch an sonnigen Tagen lässt sich weiche Merinowolle super tragen: Sie kratzt nicht auf nackter Haut und zudem wirkt sie im Sommer kühlend, da sie sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen und diese schnell an die Außenluft abgeben kann. Zum anderen ist das Material viel leichter als Baumwolle, und Leichtigkeit ist doch das Schöne am Sommer!

Die Natur ist das bessere Sofa

Zum anderen ist Stricken (und Häkeln natürlich auch) viel mehr als nur ein Hobby: eine Leidenschaft! Und obwohl unsere Erde rund ist, hat sie so viele schöne Ecken, wunderbare Plätze in der Natur, an denen es sich noch besser entspannen lässt, wenn die Nadeln klimpern. Dabei können die Farben und Formen – in der Heimat oder auf Reisen – so inspirierend sein und unsere Kreativität für weitere Handarbeitsprojekte anregen. Vor allem aber, und das mag ich besonders an den Teilen, die ich im Sommer stricke, rufen sie selbst an kalten grauen Wintertagen die schönen Momente der warmen, lebendigen Jahreszeit in unser Gedächtnis zurück.

Sommer-Edition: leichte Tücher aus Cheeky Merino Joy

Deshalb hier für Euch als kleine Inspiration drei ausgewählte Tücher aus Cheeky Merino Joy, die sich super im Urlaub, am Wochenende oder nach Feierabend verwirklichen lassen.

Darwin Shawl

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Darwin Shawl: Fußabdrücke in der Wüste… Fotos: (li.) Sabine Mader, (re.) Nadja Thiel

Inspiriert vom Naturforscher Charles Darwin hat die amerikanische Designerin Stephanie von Verybusymonkey Designs dieses wunderbare Pattern kreiert, welches unsere Leserin Nadja Thiel in der limitierten Farbe Zimt gestrickt hat. Der Farbton erinnert an Gewürze aus fernen Ländern, exotisches Essen, fremde Gerüche… und die organisch geschwungenen Formen des Lacemusters wirken wie Fußabdrücke in der Wüste, während die abschließende Sektion aussieht, als wenn sie Farne und Gräser darstellt – ein kleines gestricktes Stück Orient oder Afrika, das sicherlich auch in unseren anderen Naturtönen sehr schön aussieht.

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…und Gräser in der Abendsonne. Fotos: (li.) Nadja Thiel, (re.) Sabine Mader

 

 

 

 

 

 

 

Ishbel

Für dieses ganz simple Tuch von Designerin Ysolda Teague, das sich in zwei Größen anfertigen lässt, habe ich die Farbe Tiefer Ozean gewählt – denn dort, an den Stränden von Portugal, habe ich auch den Großteil dieses wunderbaren Schals gestrickt. Seht Ihr auch die Wellen, die sich im Lacemuster abzeichnen? Ich höre noch das Rauschen, die Möven, den Wind… durch den glatt rechts gefertigten Hauptteil ist Ishbel wärmend am Hals oder schützt die Schultern vor Sonnenbrand.

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… und Linien am blauen Horizont. Fotos: Sabine Mader

 

 

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Ishbel: Das Rauschen der Wellen… Fotos: Sabine Mader

 

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Ribbig: Sanfte Farben der Natur – Sommer auf dem Balkon Fotos: (o.) Christina Körber-Reith, (u.) Sabine Mader

 

Ribbig

Wem Lacetücher nicht so zusagen oder wer lieber ein mehrfarbiges Projekt sucht, für den ist dieses einfach zu strickende großzügige Tuch im Rippenmuster empfehlenswert. Ihre zweite Version des eigens designten Schals hat Christina Körber-Reith in den Farben Wilde Malve, Sand, Cornwall Schiefer und Moos umgesetzt – eine freundliche, helle Kombination die an Sommerwiesen erinnert.

Apropos Blumen: Sowohl der Wildflower Cardigan von Alana Dakos als auch der Rosemorran Cardigan von Belinda Boaden gefällt uns so gut, dass wir zumindest darauf hinweisen wollen. Beide Strickjacken-Modelle eignen sich prima für unsere Cheeky Merino Joy, jedoch muss gegebenenfalls die Nadelstärke ein wenig angepasst werden, um die Maschenprobe zu erreichen.

Wir wünschen Euch einen erholsamen Stricksommer! Egal ob nah oder fern – genießt ihn und nutzt die tollen Landschaften für schöne Fotos Eurer Resultate – wir sind gespannt!

 

Eine kratzige Überraschung

Ok, dachte ich, dann suche ich mir eben einen Schafhof in Deutschland, der seine Tiere ökologisch hält und den ich jederzeit selbst besuchen kann, um mich davon zu überzeugen. Ich fand auch einen, der auf seiner Internetseite kontrolliert biologische Tierhaltung (kbT) versicherte, allerdings wieder ohne Zertifikat. Also liess ich mir ein Kilo „wunderbar weicher Wolle vom Merino Landschaf“ schicken.

Als ich das Paket öffnete, war ich allerdings ziemlich enttäuscht: Die Wolle auf die ich mich so gefreut hatte, fühlte sich total kratzig an und war in Form von losen Strängen mit billig wirkender Banderole einfach in den Versandkarton geworfen worden, der auch noch an einer Ecke beschädigt war. Irgendwie fehlte mir da eine etwas liebevollere Verpackung für ein Produkt, hinter dem ein so positiver Ansatz steht.

Wie ich danach rausfand, ist die Wolle des Merino Landschafs, das in Deutschland gezüchtet wird, in keiner Weise vergleichbar mit der feinen, weichen Wolle des eigentlichen Merino-Schafs, das in Patagonien, Neuseeland und Australien vorkommt und für hochwertige Textilien verwendet wird. Das rauhe Klima dieser Länder fördert offenbar besonders weiche Wolle!

Nur leider: Wunderbar weiche Merino-Strickwolle in Bio-Qualität gibt es bisher einfach nirgends! Jede Bio-Schafwolle, die ich in Deutschland finden konnte, war sehr kratzig und meist auch nur in den Farben beige, braun, natur, grau erhältlich, also ungefärbt. Also erst mal aus der Traum von herrlich weicher, farbenfroher Bio-Schafwolle?