GOTS-zertifizierte Kleidung

In unserem Artikel „Wann ist bio wirklich bio?“ haben wir bereits einen Überblick über die zahlreichen verschiedenen Bio-Siegel gegeben. Darin haben wir auch das GOTS-Siegel, nach dem unsere Merino-Wolle zertifiziert ist, etwas näher beleuchtet: der Global Organic Textile Standard ist mit seinen klar definierten Kriterien das derzeit strengste internationale Bio-Siegel des Textilbereichs. Da GOTS-zertifizierte Kleidung jedoch nicht überall zu finden ist, bieten wir Euch in diesem Beitrag ein paar Tipps und Hilfestellungen für die Suche an, sowie Links zu Brands, deren Materialien und Produktion garantiert den GOTS-Kriterien entsprechen.

saubere sachen

Kirsten Brodde ist Expertin auf dem Gebiet der „Sauberen Sachen“. Wir empfehlen ihre Grünen Listen und ihr Buch.

Als Ausgangspunkt für alle, die sich gerne auch im ethischen Sinne gut kleiden möchten, empfehlen wir den Blog Grüne Mode von Dr. Kirsten Brodde, Autorin des Buches „Saubere Sachen. Wie man grüne Mode findet und sich vor Öko-Etikettenschwindel schützt“. Neben vielen interessanten Beiträgen findet Ihr auf dem Blog die sogenannten Grünen Listen – eine umfangreiche und gut recherchierte Zusammenstellung von Informationen und Links verschiedener Marken und Geschäfte, die Ethical Fashion anbieten. Die insgesamt acht Listen sind thematisch geordnet, stehen zum Download bereit und ersparen dem bewussten Konsumenten viel eigene Recherchearbeit. Vor allem die Liste der Läden und Online-Shops in Deutschland sowie die der deutschen und internationalen grünen Labels sind sehr hilfreich. Auch Eltern können sich hier orientieren, denn es gibt spezielle Listen zu ökologischer Kinderkleidung und ensprechenden Stores in Deutschland.

wertvoll berlin

Wertvoll Berlin – einer der zahlreichen schönen Läden für Grüne Mode in Deutschland.

Ebenfalls empfehlenswert ist die Seite des fair fashion networks get changed. Hierbei handelt es sich um eine Suchmaschine für nachhaltige Mode – sowohl Marken als auch Läden können damit schneller gefunden werden. Auch Angaben bezüglich der Nachhaltigkeitskriterien der aufgeführten Hersteller sind dort zu finden, was einem die mühsame Suche auf der jeweiligen Homepage des einzelnen Unternehmens erspart.

In beiden Fällen – bei den Grünen Listen als auch bei get changed – muss jedoch erwähnt werden, dass das Angebot sich eben nicht nur auf GOTS-zertifizierte Hersteller bezieht, sondern auch Mode mit weniger strengen oder gar keinen Siegeln aufgeführt sind. Wer sicher gehen möchte, dass es sich bei einem Kleidungsstück tatsächlich um ein GOTS-zertifiziertes Teil handelt, sollte daher darauf achten, dass das GOTS-Siegel zusammen mit der Nummer des Zertifizierers (z. B. CERES) auf dem Etikett aufgedruckt ist. Der Verbraucher wird gelegentlich in die Irre geführt, denn es gibt beispielsweise Marken, die zwar GOTS-zertifizierte Stoffe verarbeiten, jedoch nicht ihren kompletten Herstellungsprozess nach den GOTS-Kriterien durchführen – hier muss also unterschieden werden. Wer sich diesbezüglich unsicher ist, kann in der offiziellen „Firmen und Produkte Datenbank“ von GOTS nachschauen, denn dort sind nur Hersteller aufgelistet, die über ein aktuelles GOTS-Zertifikat verfügen und somit als Unternehmen selbst auch GOTS-zertifiziert sind.

Dies trifft derzeit zum Beispiel auf alle nachfolgend genannten Marken zu:

Wir empfehlen, vor dem Einkauf aber am besten selbst nochmal in der GOTS-Datenbank nachzusehen, da das GOTS-Siegel natürlich bei veränderten Produktionsbedingungen auch wieder entzogen werden kann. Es gibt also schon einige Mode-Labels, deren Kollektionen (zumindest zum Teil) GOTS-zertifiziert sind und kaum ein Kleidungsstück, das sich nicht bei einem der oben genannten Unternehmen finden ließe.

Ganz neu hat GOTS jetzt auch eine Händlerdatenbank eingerichtet, mit der man Läden finden kann, die GOTS-zertifizierte Textilien anbieten. Dort befinden sich aber bisher nur wenige Einträge, da sich diese neue Möglichkeit erst noch rumsprechen muss.

Wunderschönes aus Rosy Green Wool – Teil 3

Wen das Strickfieber einmal so richtig erwischt hat, der legt die Nadeln kaum noch aus der Hand – das kennen die meisten von Euch bestimmt. Stricken und Häkeln kann man schließlich immer und überall – egal ob Sommer oder Winter, zu Hause oder unterwegs.

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Wunderschön verzopftes Stirnband „Wega´s Warm Wish“ aus Cheeky Merino Joy in der Farbe Isar Kiesel, gestrickt von Gabriele Wernitz.

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Ebenfalls für unterwegs: Warmer Schlafsack für Neugeborene, ein sog. Babycocoon. Gestrickt aus Big Merino Hug in den Farben Tiefer Ozean, Laguna und Sand. Design: Miss Knittington.

Und dennoch ist die kalte Jahreszeit die klassische Stricksaison: Es ist nicht nur besonders gemütlich bei Tee und Keksen auf dem Sofa zu sitzen und für ein paar Stunden die Wärme und Ruhe zu genießen, während es draußen ungemütlich ist, sondern es gibt einfach auch so viele wunderschöne Ideen für kleinere Strickprojekte, die sich relativ schnell realisieren lassen und viel Freude bereiten. Kuschelig warme Accessoires oder Weihnachtsdeko – Stricken im Winter ist und bleibt einfach besonders toll!

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„Frostlauv med hjartestripe“. Cheeky Merino Joy in Laguna und Edelweiß, Design: Frida Engeset.

Beim Durchstöbern unserer Ravelry Gruppe sind wir auf so viele schöne neue Strickstücke aus Rosy Green Wool gestoßen, dass wir dieses Jahr mit einem kleinen kreativen Input für Euch starten möchten. Egal ob aus der feineren Cheeky Merino Joy oder der dickeren Big Merino Hug – Ihr habt gezeigt, dass sich aus unserer weichen Merinowolle eine super Ausrüstung in knalligen Farben umsetzen lässt. Hier sind sie, einige bunte Strickstücke für eisige Temperaturen und gegen die Tristesse:

Die Fäustlinge mit dem schönen Namen „Frostlauv med hjartestripe“, d.h. „Frostlaub mit Herz-Streifen“, sind entworfen und gestrickt von der Designerin Frida Engeset in den Tönen Laguna und Edelweiß, ebenfalls in der Wollstärke Cheeky Merino Joy. Bisher gibt es die Anleitung nur auf norwegisch, jedoch wird das e-book mit vielen märchenhaften Fair-Isle Fäustlingen gerade ins Englische übersetzt.

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Handstulpen „Karwendel“. Design: Gabriele Wernitz. Gestrickt im Farbton Rosengarten von anja215.

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Zweifarbiger Loop „Delta Connection“. Design und Umsetzung: Gabriele Wernitz.

Wer lieber die Hände frei hat – zum Beispiel zum Stricken 🙂 – für den sind fingerlose Handschuhe sicherlich praktischer. Diese Stulpen werden aus dicker Big Merino Hug im Zopfmuster gestrickt und gehören zusammen mit einem passenden Cowl zu unserem Strickmuster „Karwendel„.

Aus Cheeky Merino Joy ist der tolle zweifarbige Loop „Delta Connection“ gestrickt, und zwar in den Blautönen Tiefer Ozean und Stormy Winter Sky, einer Färbung von Dye for Yarn. Alternativ lässt sich diese Farbe sehr gut durch den Farbton Laguna ersetzen. Die Anleitung dafür gibt es hier.

Wir wünschen Euch alles Gute für 2015 – vor allem auch Zeit, Muße und viel Kreativität! Fröhliches Stricken und Häkeln!

 

 

 

 

Wann ist bio wirklich bio?

Als Verbraucher haben wir die Möglichkeit, bewusst und damit nachhaltig zu konsumieren, indem wir lediglich solche Produkte auswählen, die in ihrer Herstellung und Anwendung keine oder möglichst geringe negative Auswirkungen für Mensch, Tier und Umwelt haben: Bio-Produkte.
Als Folge des zunehmenden kritischen Konsums und der damit einhergehenden steigenden Nachfrage gibt es heutzutage fast alles auch in „bio“ – sogar in normalen Supermärkten und Discountern. Die vielen verschiedenen Siegel und Label sollen uns Käufern Transparenz bieten, Vertrauen erwecken und die Kaufentscheidung erleichtern.

Doch wer steigt da noch durch?

Das online-Magazin utopia hat sich unter dem Titel „Wann bio wirklich bio ist“ dem „Bio-Bedeutungs-Wirrwarr“ angenommen und einen informativen Artikel über die wichtigsten Siegel in den Bereichen Nahrungsmittel, Kosmetik, Reinigungsmittel und Textilien veröffentlicht, den wir sehr hilfreich finden und deshalb hier in den wichtigsten Punkten für Euch zusammenfassen.

Definition und Begrifflichkeit
Biologische Herstellung zeichnet sich ganz allgemein dadurch aus, „dass keine künstlichen Elemente in die Wertschöpfungskette einfließen, die Produktion und die Rohstoffe also natürlich sind“. Die Begriffe „biologisch“ und „ökologisch“ (ökologischer Landbau) sind in diesem Sinne gleichbedeutend.

Problematik
Die Begriffe “künstlich“ und „natürlich“ sind nicht klar festgelegt, sondern Auslegungssache. Zudem sind die Begriffe „bio“ und „öko“ in der EU – außer im Bereich Lebensmittel – nicht geschützt.
Daraus resultiert: Bio ist nicht gleich bio! Während manche Label vertrauenswürdig sind, sind andere bloße Marketingstrategie.

Orientierungshilfe für Konsumenten
Bei Lebensmitteln gilt also vereinfacht gesagt: wo „bio“ drauf steht, ist auch „bio“ drin. Denn wer seine Produkte als biologisch kennzeichnen möchte, der muss nach der EG-Verordnung zertifiziert sein und seine Produkte müssen das blattförmige grüne EU-Bio-Siegel tragen. Dieses löst offiziell das deutsche sechseckige Bio-Siegel ab, aufgrund des Bekanntheitsgrades werden aber oft beide abgedruckt – sie sind gleichwertig.
Aber aufgepasst: Das EU-Bio-Siegel definiert lediglich die Mindeststandards für ökologische Landwirtschaft. Die „besseren“ Produkte sind somit jene, die ein Siegel der Bio-Verbände tragen, da diese wesentlich strengere Kriterien für die Bio-Zertifizierung festgelegt haben. Wer die Wahl hat, sollte somit lieber zu Produkten von Bioland, demeter oder Naturland greifen. Hier kann man die Richtlinien von EU-Bio, Bioland und demeter im Vergleich nachlesen.

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Bio-Lebensmittel-Siegel

Besondere Vorsicht…

… ist jedoch in den Bereichen Kosmetik & Körperpflege, Reinigungsmittel und Textilien geboten, denn hier ist der Begriff „bio“ nicht geschützt und kann somit missbraucht werden.

Kosmetik & Körperpflege
Entsprechend sind die Begriffe Biokosmetik oder Naturkosmetik ziemlich nichtssagend und führen Konsumenten in die Irre. Aus Angst vor Image-Schäden werden diese Bezeichnungen heute zwar nur noch selten missbräuchlich verwendet, dennoch wäre ein wirklich verbindliches Siegel wünschenswert. Solange es dieses jedoch (noch) nicht gibt, kann man sich an Folgendem orientieren:
Das „Kontrollierte Naturkosmetik“-Siegel des BDiH  definiert Mindestkriterien für Naturkosmetik. Strenger sind jedoch die Kriterien der Ökosiegel von Naturland und Ecocert. NaTrue ist ein Siegel, das aus Eigeninitiative der Industrie entstanden ist. Die folgenden Siegel garantieren zudem den Verzicht auf Tierversuche: Leaping Bunny des HSC, der Hase mit schützender Hand des IHTK sowie das Vegan-Siegel.

Reinigungsmittel
Das Wort „bio“ hat hier keine Aussagekraft. Das einzige verlässliche Siegel für Reinigungs- und Waschmittel ist die Eco Garantie. „Damit stellen Sie weitgehend sicher, dass alle Rohstoffe nachwachsend und gentechnikfrei sind und so weit möglich auch aus biologischem Anbau stammen,“ schreibt utopia. Das heißt jedoch nicht zwingend, dass das Produkt umweltverträglich ist, denn auch Mittel aus nachwachsenden Rohstoffen können giftig für die Natur sein. Empfohlen werden Hausmittel, wie etwa Essig gegen Kalk und Soda (Natriumcarbonat) gegen Fett.

Textilien
Auch im Bereich der Textilien ist die Verwirrung sehr groß, denn es existieren zwar viele Siegel und Initiativen, eine verbindliche EU-weite gesetzliche Regelung gibt es dagegen nicht. Welches sind nun die wichtigsten Bio-Textil-Siegel?
Laut utopia ist das Oeko-Tex Siegel Oeko-Tex Standard 100 „am weitesten verbreitet und dabei aber wenig aussagekräftig: Es definiert nur Mindeststandards für die Schadstofffreiheit der Textilien.“
Es gibt jedoch ein neues Oeko-Tex-Zertifizierungssystem, bei dem auf nachhaltige und faire Produktion geachtet wird: STeP (Sustainable Textile Production). Aus der Kombination dieser beiden ergibt sich das Siegel Oeko-Tex Standard 100plus.
Über das GOTS-Siegel – nach dessen Standards unsere Merino-Wolle bio-zertifiziert ist – schreibt utopia folgendes:
„Weitaus strenger und klarer definiert sind die Kriterien des glaubwürdigen Global Organic Textile Standard (GOTS), der sich glücklicherweise immer weiter durchsetzt. Hier gibt es zwei Kennzeichnungsstufen: ‚kba/kbt‘ bzw. ‚organic‘ bedeutet, dass mindestens 95% der Fasern aus kontrolliert biologischem Anbau stammen, ‚hergestellt aus X% kbA/kbT Fasern‘ bzw. ‚made with organic‘ bedeutet, dass mindestens 70% der Fasern zertifiziert sein müssen. GOTS definiert auch soziale und Umweltkriterien für die Produktion.“ In Deutschland wird zudem das IVN BEST-Siegel vergeben, welches gegenwärtig das maximal erreichbare Niveau für nachhaltig und ökologisch produzierte Textilien zertifiziert. Um einen internationalen Standard zu etablieren, hat der IVN sich mit anderen Verbänden zusammengeschlossen und den GOTS-Standard gegründet. GOTS ist derzeit das strengste internationale Siegel des Textilienbereichs.

Wer sich für weitere Themen rund um ein nachhaltiges Konsumverhalten interessiert, der findet zahlreiche interessante Beiträge sowie Produkte und Unternehmen auf der Seite von utopia.

 

Färben ohne Schwermetalle – geht das?

In letzter Zeit haben wir einige Anfragen zu den verwendeten Stoffen bei der Färbung unserer Garne bekommen. Vor allem, dass wir es schaffen ohne Kupfer und andere Schwermetalle zu färben, ist für manche Interessenten kaum zu glauben. Wie also können wir selbst sicher sein, dass diese Aussage stimmt?
1. Unsere Färberei darf nur Farbprodukte verwenden, die von einem GOTS-Zertifizierten Hersteller stammen. Jedes dieser Produkte muss auch einzeln nach GOTS zertifiziert sein.
2. Nachdem der Färber die einzelne Farbe gemischt hat, muss er die Farbmischung bei seinem Zertifizierer auch nach GOTS zertifizieren lassen.
3. Die Färberei ist nach GOTS zertifiziert und ist Kontrollen unterworfen.
4. Unser Zertifizierer erteilt uns Auflagen in welchem Abstand wir welche Farben der fertigen Produkte nach welchen Kriterien bei einem unabhängigen Institut prüfen lassen müssen.
Eine solche Prüfung haben wir im Herbst beim Bremer Umweltinstitut machen lassen. Neben etlichen anderen Kriterien waren auch Schwermetalle Teil der Prüfung, die wir hier veröffentlichen. Demnach konnte keines von 11 Schwermetallen nachgewiesen werden.

Manchmal werden wir auch gefragt, warum wir nicht immer alle Analyseergebnisse veröffentlichen. Wir denken, dass dies dem GOTS-Prozess nicht gerecht wird, da er so viel mehr an Kontrollen und Prüfungen umfasst, als nur das fertige Produkt abschließend noch einmal auf Rückstände prüfen zu lassen. Wie oben aufgezeigt, sind schon so viele Prüfungen in den Vorverfahren, dass die Prüfung des Endprodukts nur noch eine letzte Absicherung ist. So prüft beispielsweise unser Woll-Lieferant bereits nach Pestiziden und wir im Endprodukt dann auch noch einmal (von über 60 getesteten Pestiziden war keines nachweisbar). Nur alleine die Rückstandsergebnisse des fertigen Produkts vorzulegen, wird dem Gesamtaufwand, der bei der GOTS-Prüfung betrieben wird, in keiner Form gerecht und stellt wie gesagt nur einen kleinen Bruchteil der Kontrollen dar, die bei GOTS laufend durch die gesamte Produktionskette hindurch stattfinden.

Cheeky Merino Joy zum Selberfärben!

ytd2Viele Handfärberinnen und Handfärber haben uns inzwischen nach Garn zum Selberfärben gefragt. Diese Anregung haben wir gerne aufgegriffen und bieten jetzt auch GOTS-zertifizierte Handfärbergarne an.

Da vor allem große Nachfrage nach der dünnen Garnstärke besteht, haben wir beschlossen, mit dieser zu starten.

ytd1Der Unterschied zwischen dem Handfärbergarn und unserer „Cheeky Merino Joy – Edelweiß“ ist lediglich, dass die Handfärbergarne nach dem Spinnen nicht nochmals gewaschen werden, kein einzelnes Etikett bekommen und nur in 5er-Packs verkauft werden. Preise und alle weiteren Details dazu findet Ihr in unserem Shop.

Wer seine selbstgefärbten Rosy Green Wool Garne gewerblich weiterkaufen möchte, kann uns seinen Gewerbeschein schicken und dann zu Gewerbepreisen bei uns einkaufen.

Lavendelblau und Wollerey sind übrigens zwei der ersten Handfärberinnen, die schon mit unserer Wolle gearbeitet haben. Auf ihren inspirierenden Blogs berichten sie über ihre Erfahrungen.

Ab sofort nur noch Wolle!

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England im Juni: Vorbereitung eines Arbeitstreffens

Gerade hatten wir die zweite große GOTS-Prüfung seit dem Start von Rosy Green Wool und unser Zertifikat wurde erfolgreich verlängert.

Und noch ein Grund zur Freude: Wir haben die Entscheidung getroffen, dass ich (Rosy) ab August meine Tätigkeit als Software-Entwicklerin aufgebe, damit ich mich ab sofort voll und ganz unserer jungen Firma widmen kann. Ich freue mich riesig, das jetzt endlich tun zu können nach den anstrengenden ersten 1,5 Jahren, in denen wir Rosy Green Wool neben unseren Jobs aufgebaut haben. Der Schritt war naheliegend. Aufgrund der großen Nachfrage auf der internationalen Handarbeitsmesse h+h im März und unserer Entscheidung, die Produktion zu vergrößern, wurde klar, dass wir das Ganze vom Aufwand her nicht mehr nur nebenbei schaffen können.

Trotzdem gab und gibt es auch weiter Hürden zu meistern. Von der Entscheidung die Produktion zu vergrößern bis zum fertigen Garn liegen ca. 6 Monate. Rohwolle, Spinnen und Färben müssen in dieser Zeit komplett von uns vorfinanziert werden und erst dann kann der Verkauf langsam anlaufen. Zeitgleich müssen wir dann aber eigentlich schon die nächste Produktion starten, zu einem Zeitpunkt, wo wir noch gar keinen konkreten Anhaltspunkt haben, wieviel Garn wir zusätzlich brauchen werden, da der Herbstverkauf ja gerade erst beginnt.

Sehr viel Zeit habe ich in den letzten Monaten  in die Verhandlungen mit Knitwear Designerinnen investiert, um deren Strickmuster, die besonders schön zu unseren Garnen passen, lizensieren und ins Deutsche übersetzen zu dürfen. Es scheint keine Bedingungen zu geben, die allgemein gültig sind und so müssen viele Details einzeln verhandelt werden. Manche Designerinnen haben zum Beispiel Bedenken, Ihre Muster in andere Sprachen übersetzen zu lassen, andere fordern, dass wir eine große Menge an Lizenzen im Voraus abkaufen. Letzteres stellt für uns als junges Unternehmen natürlich ein Risiko dar, da wir unsere Design-Linie gerade erst starten und noch nicht wissen wie gut sich ein neues Modell verkaufen wird. Nichts desto trotz sind aber schon weitere Strickmuster in Arbeit, von denen das nächste im Herbst rauskommen wird. Umso mehr hat uns gefreut, dass wir so gutes Feedback zu unserem ersten Heft „Eisbachwelle“ von unseren Händlern bekommen haben. So z.B. vom Strickpunkt in Murnau, wo wir gerade wieder zu Besuch waren, uns über neue Produktideen ausgetauscht und viele wertvolle Anregungen bekommen haben.

Nicht so einfach gestaltet sich auch der Versuch, auf dem amerikanischen Markt Fuß zu fassen. Nachdem wir in Kalifornien bereits eine Händlerin haben, waren wir im Mai in New York und haben dort einige Wollgeschäfte besucht und unsere Garne vorgestellt. Die Wolle an sich kam gut an, jedoch sagte man uns, Amerika leide noch zu sehr unter der Wirtschaftskrise. Und auch das Thema Bio sei dort noch nicht so stark im öffentlichen Bewusstsein verankert wie in Deutschland. Hohe Einfuhrzölle lassen den Händlern zudem wenig Spielraum. Schade, aber wir bleiben natürlich weiter dran.

Ausserdem arbeite ich mich gerade in Pressearbeit ein. Nach den vielen neuen Themen, mit denen wir uns bisher beim Aufbau unserer Firma auseinandergesetzt haben, ein weiterer spannender Bereich. Was macht eine gute Pressemitteilung aus? Wer gehört auf den Verteiler und wann schreibt man die Redaktionen an, damit sie möglichst im Herbst über uns berichten, aber bitte erst dann, wenn alle Farben wieder auf Lager sind? Nette Unterstützung habe ich dabei von einer PR-Beraterin bekommen, deren Mutter bereits begeisterte Kundin von uns ist.

Ihr seht, es ist wie immer viel los bei uns, aber wir wollen versuchen, Euch weiter im Blog über Neuigkeiten auf dem Laufenden zu halten.

 

 

 

Wir lassen uns GOTS zertifizieren – aber wie?

Nachdem wir uns entschieden hatten uns nach dem GOTS Standard zertifizieren zu lassen, fragten wir uns wie das geht. Das Verfahren ist ähnlich wie beim Bio-Siegel für Lebensmittel. Nicht eine Organisation vergibt das Siegel, sondern verschiedene Zertifizierungsstellen haben die Zulassung dies zu tun. Nach einem Regelheft wird eine Prüfung durchgeführt und dann hat man die Lizenz, ein Jahr lang GOTS-Produkte zu verkaufen. Danach muss wieder geprüft werden.

Normalerweise lassen sich Hersteller zertifizieren. Also Spinnereien oder Färbereien. Die Schafzüchter selbst müssen kontrolliert biologische Tierhaltung betreiben, unterliegen also den gleichen Prüfungen wie Betriebe für die Fleischherstellung. Wir aber sind ein Sonderfall, da wir selbst die Produkte nicht anfassen. Unsere Garne werden direkt von der Färberei an die Firma geliefert, die den Versand für uns macht. Die Färberei ist GOTS zertifiziert, aber nachdem wir unter unserem Namen verkaufen wollen, müssen wir auch selbst ein Zertifikat besitzen.

Alle GOTS-Zertifizierer zertifizieren auch Lebensmittelhersteller und nach einigen E-Mails und Telefonaten mussten wir feststellen, dass der Textilbereich für einige noch vollkommenes Neuland ist. Andere haben schon einige Erfahrung in dem Bereich, deren Preise richten sich aber nach den Anforderungen von Großunternehmen. Bei uns gibt es aber wenig zu prüfen: Bisher keine Buchhaltung, keine Betriebsstätte. Trotzdem muss die Prüfung vor Ort stattfinden und alleine die Reisekosten und Tagessätze waren bei einigen erschreckend hoch.

Dann hatten wir Kontakt mit CERES, die vom mittelfränkischen Happurg aus Betriebe in aller Welt zertifizieren, u.a. auch für Demeter und Naturland. Mit über 20 GOTS-Zertifizierungen konnten sie kompetent auf unsere Fragen antworten und vom Preis lagen sie auch nicht zu hoch. Jetzt warten wir auf den Besuch der CERES-Inspektoren.