Neue Händler: Da freuen sich nicht nur die Schafe!

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Zahlreiche neue Wollläden sind in den letzten Wochen hinzugekommen, die nun ebenfalls unsere Garne führen!

Neben unserer bereits bekannten Händlerkarte findet Ihr jetzt auch eine Liste aller Läden auf unserer Internetseite.

28 Wollläden sind es jetzt schon alleine in Deutschland! Immer mehr Orte, wo man Rosy Green Wool sehen, anfassen und sich inspirieren lassen kann, Gutes für Schafe zu tun und sich selbst zugleich mit herrlich weicher Wolle zu belohnen. Unsere Händler stehen gerne beratend zur Seite und freuen sich auf Euren Besuch!

Ab sofort nur noch Wolle!

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England im Juni: Vorbereitung eines Arbeitstreffens

Gerade hatten wir die zweite große GOTS-Prüfung seit dem Start von Rosy Green Wool und unser Zertifikat wurde erfolgreich verlängert.

Und noch ein Grund zur Freude: Wir haben die Entscheidung getroffen, dass ich (Rosy) ab August meine Tätigkeit als Software-Entwicklerin aufgebe, damit ich mich ab sofort voll und ganz unserer jungen Firma widmen kann. Ich freue mich riesig, das jetzt endlich tun zu können nach den anstrengenden ersten 1,5 Jahren, in denen wir Rosy Green Wool neben unseren Jobs aufgebaut haben. Der Schritt war naheliegend. Aufgrund der großen Nachfrage auf der internationalen Handarbeitsmesse h+h im März und unserer Entscheidung, die Produktion zu vergrößern, wurde klar, dass wir das Ganze vom Aufwand her nicht mehr nur nebenbei schaffen können.

Trotzdem gab und gibt es auch weiter Hürden zu meistern. Von der Entscheidung die Produktion zu vergrößern bis zum fertigen Garn liegen ca. 6 Monate. Rohwolle, Spinnen und Färben müssen in dieser Zeit komplett von uns vorfinanziert werden und erst dann kann der Verkauf langsam anlaufen. Zeitgleich müssen wir dann aber eigentlich schon die nächste Produktion starten, zu einem Zeitpunkt, wo wir noch gar keinen konkreten Anhaltspunkt haben, wieviel Garn wir zusätzlich brauchen werden, da der Herbstverkauf ja gerade erst beginnt.

Sehr viel Zeit habe ich in den letzten Monaten  in die Verhandlungen mit Knitwear Designerinnen investiert, um deren Strickmuster, die besonders schön zu unseren Garnen passen, lizensieren und ins Deutsche übersetzen zu dürfen. Es scheint keine Bedingungen zu geben, die allgemein gültig sind und so müssen viele Details einzeln verhandelt werden. Manche Designerinnen haben zum Beispiel Bedenken, Ihre Muster in andere Sprachen übersetzen zu lassen, andere fordern, dass wir eine große Menge an Lizenzen im Voraus abkaufen. Letzteres stellt für uns als junges Unternehmen natürlich ein Risiko dar, da wir unsere Design-Linie gerade erst starten und noch nicht wissen wie gut sich ein neues Modell verkaufen wird. Nichts desto trotz sind aber schon weitere Strickmuster in Arbeit, von denen das nächste im Herbst rauskommen wird. Umso mehr hat uns gefreut, dass wir so gutes Feedback zu unserem ersten Heft „Eisbachwelle“ von unseren Händlern bekommen haben. So z.B. vom Strickpunkt in Murnau, wo wir gerade wieder zu Besuch waren, uns über neue Produktideen ausgetauscht und viele wertvolle Anregungen bekommen haben.

Nicht so einfach gestaltet sich auch der Versuch, auf dem amerikanischen Markt Fuß zu fassen. Nachdem wir in Kalifornien bereits eine Händlerin haben, waren wir im Mai in New York und haben dort einige Wollgeschäfte besucht und unsere Garne vorgestellt. Die Wolle an sich kam gut an, jedoch sagte man uns, Amerika leide noch zu sehr unter der Wirtschaftskrise. Und auch das Thema Bio sei dort noch nicht so stark im öffentlichen Bewusstsein verankert wie in Deutschland. Hohe Einfuhrzölle lassen den Händlern zudem wenig Spielraum. Schade, aber wir bleiben natürlich weiter dran.

Ausserdem arbeite ich mich gerade in Pressearbeit ein. Nach den vielen neuen Themen, mit denen wir uns bisher beim Aufbau unserer Firma auseinandergesetzt haben, ein weiterer spannender Bereich. Was macht eine gute Pressemitteilung aus? Wer gehört auf den Verteiler und wann schreibt man die Redaktionen an, damit sie möglichst im Herbst über uns berichten, aber bitte erst dann, wenn alle Farben wieder auf Lager sind? Nette Unterstützung habe ich dabei von einer PR-Beraterin bekommen, deren Mutter bereits begeisterte Kundin von uns ist.

Ihr seht, es ist wie immer viel los bei uns, aber wir wollen versuchen, Euch weiter im Blog über Neuigkeiten auf dem Laufenden zu halten.

 

 

 

Neue Händler!

Zunächst ein neues, hoffentlich nützliches Feature: Hier könnt Ihr jetzt auf einen Blick sehen, welche Farben aktuell noch in unserem Shop auf Lager sind.

Da schon wieder einige Farben vergriffen sind, schaut doch auch mal bei unseren Händlern nach, sie haben oft noch das Gesuchte auf Lager.

In diesem Zusammenhang freuen wir uns sehr, dass folgende Wollgeschäfte jetzt neu zum Kreis unserer Händler hinzugekommen sind:

Auch dort könnt Ihr ab sofort Rosy Green Wool Garne bekommen.

Premieren: Auf der h+h Köln, unsere Design-Linie und nachhaltige Partner

Die Nachfrage an Rosy Green Wool Garnen wächst! Und zwar so stark, dass wir die letzten Monate alle Hände voll zu tun hatten, unsere Produktion ganz erheblich zu vergrößern, um sicherzustellen, dass ab nächsten Herbst genug Wolle für alle da ist. Die Arbeiten in unseren beiden englischen Manufakturen laufen bereits auf Hochtouren.

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Und es ist noch mehr passiert in den letzten Monaten. Im März waren wir mit einem Messestand auf der h+h Köln, der größten internationalen Fachhändlermesse für Garne, vertreten. Dort hat ein großer Ansturm auf unsere Wolle stattgefunden. Schon im Mai werden einige neue Händler unsere Garne führen, im Herbst kommen noch weitere dazu. Wir veröffentlichen die Adressen der Händler wie immer auf unserer Händlerkarte, sobald das Garn bei ihnen eingetroffen ist. Für Herbst wurden im Rahmen der Messe bereits viele Kilogramm Garn vorbestellt. Wir brauchen nicht zu sagen, wie sehr uns das freut, denn es bedeutet, dass wir unser Projekt zum Wohl der Schafe weiterführen können! Das war und ist für uns die größte Motivation, das extrem anstrengende erste Jahr und alles was noch kommen mag durchzustehen.

Ebenfalls im Winter haben die Arbeiten an unserer neuen Design-Linie mit Strickmustern begonnen. Als erste Strickanleitung haben wir einen ganz besonders schönen Schal von Veera Välimäki ausgewählt, der im Englischen Original „Color Affection“ heisst und auf Ravelry schon über 8700 mal gestrickt wurde.

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Wenn es das Strickmuster schon auf Englisch gibt, warum steckt dann trotzdem so viel Arbeit für uns darin? Zunächst müssen viele Gespräche mit den Designern geführt und Formalitäten geklärt werden, dann werden verschiedene Proben mit unserem Garn gemacht. Wenn Wolle und Anleitung zueinander passen, wird das Strickmuster ins Deutsche übersetzt und es werden Angaben so geändert, dass sie genau auf unser Garn passen, und es werden weitere hilfreiche Informationen ergänzt. Die Deutsche Übersetzung wird danach von verschiedenen Personen korrekturgelesen. Dann muss der Schal natürlich auch gestrickt werden, damit danach das Foto-Shooting stattfinden kann. Mit unserer Grafikerin haben wir ein  hübsches Layout für das Heft in A5-Format erarbeitet, in das Fotos und Texte eingesetzt wurden. Das Ergebnis könnt Ihr bei unseren Händlern und in unserem Online-Shop sehen.

Nachhaltigkeit ist für uns ein zentrales Thema, nicht nur bei der Garnherstellung. Mittlerweile haben wir einige Partner gefunden, die unseren Grundsätzen entsprechen:

  • Ressourcen schonen: dieUmweltDruckerei druckt unsere Flyer und Strickmuster auf Recycling Papier mit Druckfarben auf Pflanzenölbasis und mit Öko-Strom, die genossenschaftliche GLS Bank investiert in ökologische Projekte, unser Brüomaterial kaufen wir beim Öko-Versender memo und unseren Strom beziehen wir von Naturstrom.
  • Sozial handeln: Die Münchner Caritas Werkstätten für Behinderte fertigen unsere Farbmusterkarten an und verschicken sie. Statt ein Auto zu besitzen nutzen wir für Fahrten zu Märkten und Messen den Carsharing-Service von STATTAUTO. Neben der Auszeichnung mit dem blauen Umweltengel hilft dessen Trägerverein, Jugendlichen und Erwachsenen ohne Berufsausbildung in den Arbeitsmarkt einzusteigen.
  • Regional wirtschaften: Unser Versender Mailcom, unser Internet-Hoster Domainfactory und unser Zahlungsdienstleister Novalnet sind allesamt inhabergeführte Unternehmen aus der Region.

Wir freuen uns, dass wir durch Eure Einkäufe damit unseren kleinen Beitrag zu einem menschenfreundlicheren Wirtschaften leisten können.

 

Es ist wieder Wolle da – aber nur für kurze Zeit!

Foto 23.03.13 09 12 29-002Die neue Lieferung ist soeben eingetroffen, wird aber schon sehr bald wieder ausverkauft sein.

Warum ist das so? Erst vor acht Monaten sind wir mit unserem Garn gestartet, das in zwei kleinen Manufakturen in England für uns in liebevoller Detailarbeit hergestellt wird. Wir hatten nicht im Traum geahnt, dass sich so schnell eine so große Nachfrage entwickeln würde. Nach dem tollen Start letzten Herbst haben wir sofort eine Nachproduktion gestartet, die erst jetzt in unserem Lager angekommen ist. Viel Handarbeit ist dabei nötig, daher dauert die Herstellung viele Monate. Inzwischen arbeiten wir mit unserer Spinnerei und Färberei bereits an einer deutlich größeren Lieferung, die im September kommen wird. Für die jetzige April-Lieferung haben wir schon so viele Vorbestellungen von Wollgeschäften bekommen, dass einige Farben sehr bald wieder aus sein werden.

Daher schnell in den Shop und bestellen solange der Vorrat reicht!

Ein kleiner Trost für alle, deren Lieblingsfarben schon weg sein sollten: Ab September wird unser Lager wieder richtig gut gefüllt sein. Dann ist auf jeden Fall genug für alle da.

Und es gibt noch etwas Neues:

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Das erste Strickmuster unserer neuen Rosy Green Wool Design-Linie ist ab sofort als Heft in unserem Shop erhältlich – natürlich auf Deutsch. Schaut doch mal rein!

Wir freuen uns riesig über so viel Interesse und Begeisterung für unsere Wolle. Danke für Euer Verständnis dafür, dass wir keine Massenware, sondern ein Garn von ganz besonderer Qualiät herstellen wollen, das einfach seine Zeit benötigt.

Wir wünschen Euch viel Spass beim Stöbern, Aussuchen, Stricken und Häkeln!

Wir besuchen unsere Händler

Der strickpunkt in Murnau

Jetzt gibt es auch schon einige Wollgeschäfte in Deutschland und Dänemark, die unsere Garne führen. Darüber freuen wir uns sehr! Am liebsten würden wir auch gleich alle unsere Händler persönlich kennen lernen. Das ist bei den Entfernungen natürlich nicht ganz einfach, aber einen Anfang haben wir jetzt schon mal gemacht, mit einem Besuch im strickpunkt in Murnau und in der Strickeria in München.

Ein Meer an Farben …

 

Karen Korff und Frau Pia vom strickpunkt und Brigitte Kreische von der Strickeria haben sich viel Zeit für uns genommen und unsere ganzen Fragen bzgl. der Zusammenarbeit zwischen Garnhersteller und Händler beantwortet. Auch in diesem Bereich gibt es natürlich noch viel Neues für uns und wir haben etliche spannende Anregungen mit nach Hause genommen. Es war toll zu hören, dass unsere Wolle schon einige echte Fans hat unter den Kunden, und das obwohl wir noch so neu sind.

Auch in der Strickeria in München hat unsere Wolle einen schönen Platz

Empfehlen möchten wir auch den Blog von Karen Korff, in dem sie neue Strickprojekte vorstellt und wo auch einige sehr hübsche Ideen für Rosy Green Wool dabei sind.

Die Strickeria zieht übrigens um: ab 3.12. findet Ihr sie in der Georgenstr. 43 (nur 2 Gehminuten entfernt vom vorherigen Standort).

 

 

 

 

 

Zwei Tage auf dem größten Wollmarkt Deutschlands

Wir haben uns riesig gefreut, dass wir auf dem Wollmarkt Vaterstetten dabei sein konnten und waren überwältigt von den vielen Stricker- und HäklerInnen, die uns am Stand besuchen kamen.

Für viele waren wir neu, aber manche kannten uns schon und waren gezielt gekommen. Eine Frau war sogar extra aus dem hohen Norden angereist, wie sie erzählte. Sie hatte uns im September in Bonn auf dem German Raveler Meeting kennengelernt und das Garn sei Ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Das sind die Momente wo wir uns besonders belohnt fühlen für die harte Arbeit der letzten Monate.

Der Markt, der jedes Jahr im Oktober stattfindet und von Katharina Steindlmüller und Ihrem Team so perfekt organisiert wird, ist wirklich einen Besuch wert – wir konnten sogar zwischendurch kurz ausbüchsen und bei der Schafschur zusehen. Die hübschen Brillenschafe sträubten sich erst ein wenig, hielten dann aber ganz brav still, sobald sie in der „Schurposition“ (sitzend, mit dem Rücken angelehnt) waren. Wir waren nach den 2 Tagen wirklich fertig, aber auch sehr glücklich und erfüllt und dürfen jetzt auf Ravelry schon die ersten Projekte bewundern, die mit der Wolle entstehen, die in Vaterstetten erworben wurde. Ein herzliches Dankeschön Euch allen!

Noch ein paar Stimmungsbilder (Danke an Zehra für die Fotos):

In den letzten Zügen des Aufbaus, bald kommen die ersten Besucher

Geschafft: Unser Stand ist aufgebaut, wir freuen uns über die tolle Position direkt gegenüber vom Eingang

 

 

 

 

 

 

 

 

Unsere engagierte Helferin Silvia, ohne ihre tolle Unterstützung hätten wir den großen Ansturm am Samstag kaum meistern können

Erste Besucher …

 

 

 

 

 

 

 

 

 

… lassen sich die Hintergründe zur Bio-Garnherstellung erklären

Bitte anfassen!

 

 

 

 

 

 

 

 

Unsere Wolle sorgt für einiges Aufsehen …

Viele bleiben stehen und lesen unser GOTS-Zertifikat, wir verteilen hunderte von Flyern

 

 

 

 

 

 

 

 

Wolle + Stricknadeln = Rosy in ihrem Element

Lust, sofort loszulegen?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Neue Strickmuster von Adriana Hernandez

Farbmusterkarten helfen bei der Entscheidung …

 

 

 

 

 

 

 

 

Rosy und Patrick erklären gerne mehr über Bio-Zertifizierung, Mulesing und Färben ohne Schwermetalle

Sonntagabend: Erschöpft aber glücklich über so viel positives Feedback und Interesse an unserem Garn

Eindrücke vom German Raveler Meeting

Das German Raveler Meeting in Bonn war ein fantastisches Erlebnis – wir sind noch ganz erfüllt von den vielen Eindrücken und netten Gesprächen. Es war aufregend, so viele strick- und häkelbegeisterte Menschen auf einem Fleck versammelt zu sehen, da wurde gehaspelt und gestrickt und Garn bestaunt und im Yarn Pool getaucht … Für uns war es ausserdem etwas ganz Besonderes, weil es für uns die erste Gelegenheit war, in der Öffentlichkeit direkt Feedback zu unserer Wolle zu bekommen. Wir sind dankbar für die vielen postitiven und ermutigenden Gespräche und freuen uns, dass unser Ansatz auf so großes Interesse stößt. Auch der freundliche Austausch mit anderen Ausstellern wie zum Beispiel wollerey, wollfaktor, maschenkunst, Nature’s Luxury und Ina Schinke war sehr anregend.

Spannend war auch zu sehen, dass unser Vorlaufgarn (das Garn, das gesponnen werden muss bevor der eigentliche GOTS-zertifizierte Spinnvorgang beginnen kann, damit auch ganz sicher keine fremden Fasern mehr in der Maschine sind) wegging wie warme Semmeln! Da viele Handfärber da waren erfreute sich das ungefärbte Garn großer Beliebtheit, bietet es doch die Möglichkeit zum Selber-Experimentieren mit Farbe. Bis auf 500 g ist alles davon weg und wir werden erst nach dem nächsten Spinnvorgang wieder Vorlaufgarn anbieten können.

Bedanken möchten wir uns auch für den netten Blogbeitrag von wollwerk und auch von lavendelblau, den wir entdeckten als wir in Bonn waren.

Unbedingt erwähnen möchten wir auch wie toll das riesige Treffen mit einigen hundert Leuten organisiert war, von Chantal mit Unterstützung von Ihrer Frau Lisa. Vielen Dank für die viele Arbeit und Mühe, es war ein ganz außergewöhnliches Erlebnis!

Ein Paket verschwindet und eine Farbe taucht auf

Ich (Rosy) entschloss mich spontan, zum Start des Etiketten-Drucks die Grafikerin in die Münchner Druckerei zu begleiten. Da es ein mehrfarbiger Offset-Druck auf einem besonders hochwertigen Papier und die Auflage sehr hoch war, durfte nichts schief gehen. Es stellte sich heraus, dass es gut war, dass wir vor Ort waren, denn so konnten noch einige kleine aber wichtige Anpassungen gemacht werden. Die Farben hatten noch nicht die richtige Sättigung und die Schärfe der Schriften musste nachjustiert werden. Auch hatte sich eine feine weisse Linie auf der Vorderseite eingeschlichten, wofür wir rasch eine Lösung finden mussten. Glücklicherweise löste sich dieses Problem durch einen größeren Anpressdruck, wodurch sich auch die Farben intensivierten. Mit einem Händedruck mit etwas Druckerschwärze und einigen Blättern des Probedrucks verließ ich, froh da gewesen zu sein, die Druckerei.

Danny beim Färben unserer Wolle

Trotz der genauen Vorstellung, die wir inzwischen von den Garnfarben hatten, war es unheimlich schwierig, diese über die große Entfernung hinweg mit der Färberei zu besprechen. Zudem hatte man dort so viel zu tun, dass das Thema Farb-Matching Gefahr lief sich zu lange hinzuziehen. Und es fehlte ja noch mindestens die Hälfte aller Farben! Deshalb beschlossen wir, noch ein drittes Mal nach England zu fahren, um einige Tage vor Ort mit Färber Danny und Färbereibesitzer Keith die Farben auszuarbeiten.

Das war ein hartes Stück Arbeit, denn das Garn durfte durch das Färben auf keinen Fall seinen schönen Glanz verlieren oder gar wie Acryl-Garn wirken. Zudem sollten die Farben eine besondere Intensität und Leuchtkraft haben, was Danny unter den harten Einschränkungen, die eine GOTS-zertifizierte Färbung mit sich bringt, den kalten Schweiss auf die Stirn trieb. Er schaffte es aber schließlich doch und die Reaktionen, die wir von allen Seiten im Bezug auf die fertigen Farben bekommen, freuen uns sehr!

Keith, Danny und Rosy mit der ersten Färbeladung

Eine Anekdote am Rand: Danny hatte auf unseren Wunsch hin bereits vor ein paar Wochen ein Türkis probiert, das aber – weil ja kein Kupfer verwendet werden sollte – nicht so knallig rauskam wie die Garnprobe, die wir ihm dafür geschickt hatte. Er hatte damals gesagt, wir müssten das Türkis leider weglassen, weshalb es bei unserem Besuch jetzt fast schon in Vergessenheit geraten war. Als wir schon fast bei der Verabschiedung waren, fragte ich, ob er uns nicht doch noch das Türkis zeigen könne, nur aus Neugier, was mit GOTS-Färbung hinzubekommen ist. Er wollte erst nicht recht, ließ sich aber dann doch breitschlagen und siehe da: „Laguna“ ist eine unserer schönsten Farben geworden und viel toller als die Vorlage!

Es kommt auf die richtige Anzahl Umdrehungen an …

Der Druck der Etiketten war so geplant, dass diese genau dann ankommen sollten, wenn wir bei der Färberei sein würden, damit wir dort das richtige Drehen und Etikettieren einiger Probegarnstränge ausprobieren konnten. Beim Drehen ist wichtig, dass die Stränge nicht zu fest werden, da man sonst die Weichheit der Wolle nicht mehr fühlen und das Garn an Elastizität verlieren kann, was im schlimmsten Fall zum Ausleiern des fertigen Strickstücks führt. Einige Zeit verbrachten wir deshalb an dem praktischen Haken, den ein Mitarbeiter von Keith extra für unser Garn entworfen, geschweißt und an der Wand angebracht hatte

Die Etiketten kamen gerade noch rechtzeitig kurz vor unserer Abreise an, aber leider war das Paket bei der Fracht beschädigt worden, so dass wir einige gar nicht mehr verwenden konnten. Als wir es öffneten, eine noch schlimmere Überraschung: Es fehlten einige Farbnummern komplett! Auf den Frachtpapieren standen nur zwei Pakete, offenbar war aber dennoch ein drittes auf dem Weg von München nach England verloren gegangen. Nach ein paar aufregenden Tagen und einigen Recherchen per Email und Telefon konnte es zum Glück doch wieder gefunden und unbeschädigt nachgeliefert werden.  

Farb-Matching und wie uns ein freches Lamm zu einem Garnnamen inspirierte

Farbproben

Zeit zum Ausruhen war natürlich nicht, denn nebenbei musste es bereits mit der Auswahl der Farben vorangehen. Nach größerer Recherchearbeit, welche Farben beliebter sind und welche man besser meiden sollte, besorgte ich Garnproben und schickte sie an die Färberei. Dort würde man nun versuchen, genau diese Farben für uns zu mischen – allerdings nach den strengen GOTS-Richtlinien, das heisst, es ist zum Beispiel nur ein Minimum an Kupfer erlaubt, was zwei meiner Wunschfarben schon vorab unmöglich zu machen schien. Zumal die Färberei konsequenterweise lieber überhaupt kein Kupfer verwenden will, was aus Umweltsicht natürlich super ist!

Die ersten Farbproben die ich von dort zurückbekam waren deshalb auch nur zum Teil zufriedenstellend. Ich holte Rat bei einem Stricktreffen in München, bei dem sich die meisten schon lange über Ravelry kennen und sich regelmäßig treffen. Gemeinsam beratschlagte ich mit den Strickexpertinnen, was wohl die beste Strategie für die Farben sei und wir hatten bald einige Lieblingsfarben identifziert, so dass ich inspiriert und motiviert in die zweite Runde des Farb-Matchings ging.

Gleichzeitig benötigte ein anderes Thema viel Aufmerksamkeit in dieser Zeit: das Etikett, das später an den fertigen Wollstrang angebracht werden sollte. Klingt einfach, war aber sehr komplex. Es sollte ein ansprechendes Design für beide Garnstärken entworfen, ein Informationstext zum GOTS-Zertifikat geschieben werden. Und die Rückseite musste alle wichtigen Garn- und Pflegeinformationen enthalten, sowie Barcodes und ein System von Farb- und Partienummern. Die Barcodes und die Textilpflegesymbole mussten dazu zunächst einmal lizensiert werden und die Symbole dürfen nur in einer ganz bestimmten Reihenfolge und Größe angebracht werden. Natürlich muss auch das Papier der Labels zertifiziert sein und den GOTS-Richtlinien genügen. Nett war, dass ich bei den Arbeiten an den Etiketten dazu kam, sehr viele Schafe zu zeichnen, wollige Hintergründe zu entwerfen und sogar mit Kartoffeldruck zu experimentieren.

Bei den Garnnamen entschieden wir uns für „Cheeky Merino Joy“ für das dünnere und „Big Merino Hug“ für das dickere Garn. Zu dem Begriff „cheeky (frech)“ hatte uns ein kleine Rasselbande von Lämmern inspiriert, die wir in England beobachtet hatten und die sich eine Wiese mit ein paar Hühnern teilte. Dabei schlich sich ein Lamm immer wieder an ein Huhn ran, knufft es frech mit dem Kopf an und hatte offenbar einen riesen Spass.