GOTS-zertifizierte Kleidung

In unserem Artikel „Wann ist bio wirklich bio?“ haben wir bereits einen Überblick über die zahlreichen verschiedenen Bio-Siegel gegeben. Darin haben wir auch das GOTS-Siegel, nach dem unsere Merino-Wolle zertifiziert ist, etwas näher beleuchtet: der Global Organic Textile Standard ist mit seinen klar definierten Kriterien das derzeit strengste internationale Bio-Siegel des Textilbereichs. Da GOTS-zertifizierte Kleidung jedoch nicht überall zu finden ist, bieten wir Euch in diesem Beitrag ein paar Tipps und Hilfestellungen für die Suche an, sowie Links zu Brands, deren Materialien und Produktion garantiert den GOTS-Kriterien entsprechen.

saubere sachen

Kirsten Brodde ist Expertin auf dem Gebiet der „Sauberen Sachen“. Wir empfehlen ihre Grünen Listen und ihr Buch.

Als Ausgangspunkt für alle, die sich gerne auch im ethischen Sinne gut kleiden möchten, empfehlen wir den Blog Grüne Mode von Dr. Kirsten Brodde, Autorin des Buches „Saubere Sachen. Wie man grüne Mode findet und sich vor Öko-Etikettenschwindel schützt“. Neben vielen interessanten Beiträgen findet Ihr auf dem Blog die sogenannten Grünen Listen – eine umfangreiche und gut recherchierte Zusammenstellung von Informationen und Links verschiedener Marken und Geschäfte, die Ethical Fashion anbieten. Die insgesamt acht Listen sind thematisch geordnet, stehen zum Download bereit und ersparen dem bewussten Konsumenten viel eigene Recherchearbeit. Vor allem die Liste der Läden und Online-Shops in Deutschland sowie die der deutschen und internationalen grünen Labels sind sehr hilfreich. Auch Eltern können sich hier orientieren, denn es gibt spezielle Listen zu ökologischer Kinderkleidung und ensprechenden Stores in Deutschland.

wertvoll berlin

Wertvoll Berlin – einer der zahlreichen schönen Läden für Grüne Mode in Deutschland.

Ebenfalls empfehlenswert ist die Seite des fair fashion networks get changed. Hierbei handelt es sich um eine Suchmaschine für nachhaltige Mode – sowohl Marken als auch Läden können damit schneller gefunden werden. Auch Angaben bezüglich der Nachhaltigkeitskriterien der aufgeführten Hersteller sind dort zu finden, was einem die mühsame Suche auf der jeweiligen Homepage des einzelnen Unternehmens erspart.

In beiden Fällen – bei den Grünen Listen als auch bei get changed – muss jedoch erwähnt werden, dass das Angebot sich eben nicht nur auf GOTS-zertifizierte Hersteller bezieht, sondern auch Mode mit weniger strengen oder gar keinen Siegeln aufgeführt sind. Wer sicher gehen möchte, dass es sich bei einem Kleidungsstück tatsächlich um ein GOTS-zertifiziertes Teil handelt, sollte daher darauf achten, dass das GOTS-Siegel zusammen mit der Nummer des Zertifizierers (z. B. CERES) auf dem Etikett aufgedruckt ist. Der Verbraucher wird gelegentlich in die Irre geführt, denn es gibt beispielsweise Marken, die zwar GOTS-zertifizierte Stoffe verarbeiten, jedoch nicht ihren kompletten Herstellungsprozess nach den GOTS-Kriterien durchführen – hier muss also unterschieden werden. Wer sich diesbezüglich unsicher ist, kann in der offiziellen „Firmen und Produkte Datenbank“ von GOTS nachschauen, denn dort sind nur Hersteller aufgelistet, die über ein aktuelles GOTS-Zertifikat verfügen und somit als Unternehmen selbst auch GOTS-zertifiziert sind.

Dies trifft derzeit zum Beispiel auf alle nachfolgend genannten Marken zu:

Wir empfehlen, vor dem Einkauf aber am besten selbst nochmal in der GOTS-Datenbank nachzusehen, da das GOTS-Siegel natürlich bei veränderten Produktionsbedingungen auch wieder entzogen werden kann. Es gibt also schon einige Mode-Labels, deren Kollektionen (zumindest zum Teil) GOTS-zertifiziert sind und kaum ein Kleidungsstück, das sich nicht bei einem der oben genannten Unternehmen finden ließe.

Ganz neu hat GOTS jetzt auch eine Händlerdatenbank eingerichtet, mit der man Läden finden kann, die GOTS-zertifizierte Textilien anbieten. Dort befinden sich aber bisher nur wenige Einträge, da sich diese neue Möglichkeit erst noch rumsprechen muss.