Farb-Matching und wie uns ein freches Lamm zu einem Garnnamen inspirierte

Farbproben

Zeit zum Ausruhen war natürlich nicht, denn nebenbei musste es bereits mit der Auswahl der Farben vorangehen. Nach größerer Recherchearbeit, welche Farben beliebter sind und welche man besser meiden sollte, besorgte ich Garnproben und schickte sie an die Färberei. Dort würde man nun versuchen, genau diese Farben für uns zu mischen – allerdings nach den strengen GOTS-Richtlinien, das heisst, es ist zum Beispiel nur ein Minimum an Kupfer erlaubt, was zwei meiner Wunschfarben schon vorab unmöglich zu machen schien. Zumal die Färberei konsequenterweise lieber überhaupt kein Kupfer verwenden will, was aus Umweltsicht natürlich super ist!

Die ersten Farbproben die ich von dort zurückbekam waren deshalb auch nur zum Teil zufriedenstellend. Ich holte Rat bei einem Stricktreffen in München, bei dem sich die meisten schon lange über Ravelry kennen und sich regelmäßig treffen. Gemeinsam beratschlagte ich mit den Strickexpertinnen, was wohl die beste Strategie für die Farben sei und wir hatten bald einige Lieblingsfarben identifziert, so dass ich inspiriert und motiviert in die zweite Runde des Farb-Matchings ging.

Gleichzeitig benötigte ein anderes Thema viel Aufmerksamkeit in dieser Zeit: das Etikett, das später an den fertigen Wollstrang angebracht werden sollte. Klingt einfach, war aber sehr komplex. Es sollte ein ansprechendes Design für beide Garnstärken entworfen, ein Informationstext zum GOTS-Zertifikat geschieben werden. Und die Rückseite musste alle wichtigen Garn- und Pflegeinformationen enthalten, sowie Barcodes und ein System von Farb- und Partienummern. Die Barcodes und die Textilpflegesymbole mussten dazu zunächst einmal lizensiert werden und die Symbole dürfen nur in einer ganz bestimmten Reihenfolge und Größe angebracht werden. Natürlich muss auch das Papier der Labels zertifiziert sein und den GOTS-Richtlinien genügen. Nett war, dass ich bei den Arbeiten an den Etiketten dazu kam, sehr viele Schafe zu zeichnen, wollige Hintergründe zu entwerfen und sogar mit Kartoffeldruck zu experimentieren.

Bei den Garnnamen entschieden wir uns für „Cheeky Merino Joy“ für das dünnere und „Big Merino Hug“ für das dickere Garn. Zu dem Begriff „cheeky (frech)“ hatte uns ein kleine Rasselbande von Lämmern inspiriert, die wir in England beobachtet hatten und die sich eine Wiese mit ein paar Hühnern teilte. Dabei schlich sich ein Lamm immer wieder an ein Huhn ran, knufft es frech mit dem Kopf an und hatte offenbar einen riesen Spass.

3 thoughts on “Farb-Matching und wie uns ein freches Lamm zu einem Garnnamen inspirierte

  1. Pfiffige Namen! Ich bin schon sehr gespannt auf die Farben und freue mich darauf, (hoffentlich) bald mit Cheeky und Big Hug loszustricken!

  2. „Zeichne mir ein Schaf“… wie schön!
    Die Etiketten sind richtig gut – ansprechend und witzig und niedlich und wollig. Ein hühnerschubsendes Lamm als Namenspate ist sehr fein!
    Ich bin schon so gespannt auf die Wolle und die Farben, wenn das so weitergeht, fang ich auch noch an zu stricken!
    🙂

  3. Hut ab! Es sind ja unglaublich viele Dinge zu beachten (zertifiziertes Papier), ich staune immer wieder (und warte ungeduldig auf mein Paket).
    LG
    Sabine

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