Wir lassen uns GOTS zertifizieren – aber wie?

Nachdem wir uns entschieden hatten uns nach dem GOTS Standard zertifizieren zu lassen, fragten wir uns wie das geht. Das Verfahren ist ähnlich wie beim Bio-Siegel für Lebensmittel. Nicht eine Organisation vergibt das Siegel, sondern verschiedene Zertifizierungsstellen haben die Zulassung dies zu tun. Nach einem Regelheft wird eine Prüfung durchgeführt und dann hat man die Lizenz, ein Jahr lang GOTS-Produkte zu verkaufen. Danach muss wieder geprüft werden.

Normalerweise lassen sich Hersteller zertifizieren. Also Spinnereien oder Färbereien. Die Schafzüchter selbst müssen kontrolliert biologische Tierhaltung betreiben, unterliegen also den gleichen Prüfungen wie Betriebe für die Fleischherstellung. Wir aber sind ein Sonderfall, da wir selbst die Produkte nicht anfassen. Unsere Garne werden direkt von der Färberei an die Firma geliefert, die den Versand für uns macht. Die Färberei ist GOTS zertifiziert, aber nachdem wir unter unserem Namen verkaufen wollen, müssen wir auch selbst ein Zertifikat besitzen.

Alle GOTS-Zertifizierer zertifizieren auch Lebensmittelhersteller und nach einigen E-Mails und Telefonaten mussten wir feststellen, dass der Textilbereich für einige noch vollkommenes Neuland ist. Andere haben schon einige Erfahrung in dem Bereich, deren Preise richten sich aber nach den Anforderungen von Großunternehmen. Bei uns gibt es aber wenig zu prüfen: Bisher keine Buchhaltung, keine Betriebsstätte. Trotzdem muss die Prüfung vor Ort stattfinden und alleine die Reisekosten und Tagessätze waren bei einigen erschreckend hoch.

Dann hatten wir Kontakt mit CERES, die vom mittelfränkischen Happurg aus Betriebe in aller Welt zertifizieren, u.a. auch für Demeter und Naturland. Mit über 20 GOTS-Zertifizierungen konnten sie kompetent auf unsere Fragen antworten und vom Preis lagen sie auch nicht zu hoch. Jetzt warten wir auf den Besuch der CERES-Inspektoren.