Warum Bio?

Als Rosy und ich 2001 zusammenzogen, kam die Frage auf wo wir denn unsere Lebensmittel einkaufen sollten. Vorher habe ich nicht viel gekocht, mittags war ich meist in der Arbeit essen und auch oft abends unterwegs, der Kühlschrank blieb manchmal tagelang leer. Jetzt wollten wir gemeinsam neue Rezepte ausprobieren und etwas Gutes kochen. Doch das geht nur mit guten Zutaten, aber wie sollten wir diese erkennen? Marken vertrauen? Wir sind beide nicht der Typ, der einfach vertraut, wir recherchieren lieber.

Und so haben wir nachgelesen über Lebensmittelherstellung und Tierhaltung. Bald wurde uns klar, dass wir nicht entspannt ein Frühstücksei essen können wenn es von einem Käfighuhn kommt, dass wir kein Fleisch von Tieren essen wollten, die mit Antibiotika vollgepumpt wurden. Uns ist die Natur zu wichtig ist, als dass wir Überdüngung mit unserem Kaufverhalten unterstützen wollen.

Jetzt wäre es konsequent gewesen uns Bauern aus der Umgebung zu suchen, die anders vorgehen und bei denen wir persönlich hätten kontrollieren können wie sie an die Landwirtschaft rangehen. Die Zeit hatten und haben wir nicht und abgesehen davon: Kilometerweit mit dem Auto fahren, um umweltschonende Lebensmittel zu holen macht nicht viel Sinn. Also entschieden wir uns im Bio-Supermarkt einzukaufen. Anfangs kamen wir uns etwas fremd vor zwischen Männern mit langen Bärten und Frauen mit sackartigen Kleidern. Aber in den letzten Jahren sind die Biomarkt-Einkäufer kaum mehr von denen in anderen Supermärkten zu unterscheiden. Auch bekommt man jetzt fast alles in Bio was es auch konventionell gibt.

Seit 2001 hat sich der Bio-Umsatz mehr als verdoppelt, mittlerweile hat Bio einen Marktanteil von etwa 3,4% und immer mehr Supermarktketten haben Bio-Lebensmittel im Angebot. Scheinbar haben einige anderen Leute auch recherchiert und sind zu dem gleichen Ergebnis gekommen.